Weizen: In Höhenlagen ist der Weizen deutlich zurück und erreicht erst BBCH 31 bis 32. In den meisten Regionen ist er in BBCH 34 bis 37 und schiebt das Fahnenblatt. Am Samstag hat es sehr unterschiedlich geregnet. Auf vielen Standorten ist es mittlerweile trocken. Die Aussichten auf Regen sind schlecht.
Je nach Wassersituation gilt es unterschiedlich zu behandeln – insbesondere Wachstumsregler sollten deutlich abhängig von der Bodenfeuchte eingesetzt werden. Wo es trocken ist und Weizen erst einmal eingekürzt wurde, ist Vorsicht geboten. In dünnen Beständen sollte hier auf eine weitere Einkürzung verzichtet werden. Bei anhaltender Trockenheit werden die Bestände nicht lang. Gegenteilig darf bei höheren gefallenen Niederschlägen (>20 mm) intensiver behandelt werden. Jetzt in der späten Schossphase hat Medax Top absolute Vorteile vor allen anderen Wachstumsreglern. Wo es trocken ist, der Weizen aber dicht und gut steht und der Boden auch noch Wasser hält, könnten Mengen von 0,15 bis 0,3 l/ha Medax Top als zweite Behandlung gefahren werden. Bei guter Wasserversorgung darf in dichten Beständen die Aufwandmenge auf 0,4 bis 0,5 l/ha angehoben werden.
Von den Krankheiten haben auch in Regionen mit Regen nur Gelbrost und Mehltau eine Bedeutung. Wo noch nicht geschehen, sollte in Gelbrost-anfälligen Sorten eine Absicherung hiergegen durchgeführt werden. Pronto Plus mit zusätzlicher Mehltauwirkung oder Azbany + Orius sind Beispiele für preiswerte aber gute Möglichkeiten. Mit ausreichenden Aufwandmengen wird der Anschluss an die Abschlussbehandlung sichergestellt. Teure Behandlungen mit Carboxamiden sind momentan nicht notwendig.
Wenn stärkerer Befall mit Mehltau vorkommt, sind Fungizide wie Pronto Plus oder Kantik zu bevorzugen, da nur diese vorhandenen Mehltau abtöten. Durch die Zumischung von Talius oder Vegas wird dann eine gute Dauerwirkung erreicht. Input Triple ist hierfür auch geeignet, ist gegen vorhandenen Mehltau aber eher schwächer.
In sehr gesunden Beständen wie oft in der Sorte Chevignon kann auch abgewartet werden, um vielleicht in 10 bis 14 Tagen eine vorgezogene Abschlussbehandlung mit Carboxamiden vor Niederschlägen durchzuführen. Auch wenn der Weizen noch so teuer ist – Fungizide bringen nur dann Mehrerträge, wenn Krankheiten vorkommen und diese bekämpft werden!
Triticale: In Triticale ist die Situation ähnlich. Wachstumsregler nur vorsichtig nachlegen. Jetzt im Fahnenblattstadium sollte ausschließlich mit Cerone oder Camposan gearbeitet werden. Auf leichten Standorten sollte ohne hohe Niederschläge auch bei nur einmaliger Vorlage besser auf Wachstumsregler verzichtet werden.
Gelbrost und manchmal auch Mehltau können vorkommen. Pronto Plus ist in Triticale nicht zugelassen. Wenn hier Mehltau und Gelbrost bekämpft werden müssen, bleibt oft nur die teure Anwendung von Input Triple. Nur gegen Rost kann aber gut Asoxystrobin + Orius eingesetzt werden. Von den Tebuconazol-Produkten ist nur Orius in Triticale zugelassen. Viele Bestände sind sehr sauber. Hier reicht auch die wöchentliche Kontrolle, um bei Neubefall oder wahrscheinlich erst kurz vor der Blüte die Abschlussbehandlung durchzuführen.