Nachbehandlung gegen Gräser: Auf dränierten Flächen stehen entsprechende Behandlungen teils noch aus. Diese sollten, sobald die Flächen befahrbar sind, baldmöglichst erfolgen. Gegen Ackerfuchsschwanz sind Atlantis Flex + FHS + AHL (330 g + 1 l + 30 l/ha) und Niantic + FHS + AHL (500 g + 1 l + 30 l/ha) gemeinhin die wirkungsstärksten Produkte. AHL kann durch Schwefelsaures Ammoniak (10 kg/ha) oder Dash (1 l/ha) ersetzt werden. Atlantis Flex ist mit der genannten Menge für den Einsatz in Winterweizen und Wintertriticale zugelassen. Niantic hat nur die Zulassung für Winterweizen.
Geht es mehr um Weidelgräser oder Trespen ist Avoxa mit 1,8 l/ha das wirkungsstärkere Produkt. Die Ackerfuchsschwanzwirkung von 1,8 l/ha Avoxa ist mit der von 300 g/ha Niantic vergleichbar. Windhalm wird mit Avoxa, bis auf wenige Ausnahmen, sicher erfasst.
Sofern die genannten Ungräser im Winterroggen stehen, ist Avoxa mit 1,8 l/ha auch in dieser Kultur zugelassen. In stark wachsenden oder gestressten Beständen kann es aber zu Aufhellungen kommen. Diese sind auf besseren Böden aber zumeist nur von kurzer Dauer.
Hundskerbel unbedingt beachten
Der zur Gruppe der Doldenblütler gehörende Hundskerbel findet sich mittlerweile auch auf besseren Lehm- und Lössböden. Die chemischen Bekämpfungsmöglichkeiten sind sehr begrenzt und beruhen im Wesentlichen auf Wirkstoffen aus der Gruppe der ALS-Hemmer.
Die sichersten Wirkungsgrade werden mit Produkten auf Basis von Metsulfuron und Thifensulfuron erreicht (z. B. 100 g/ha Concert SX oder 1 l/ha Omnera LQM). Diese sollten bei starkem Druck und gegen Pflanzen mit einem Durchmesser von größer 10 cm eingesetzt werden. Gegen kleinere Pflanzen kann auch mit z. B. 25 g/ha Finy, 60 g/ha Refine Extra/Potacur SX und vergleichbaren Präparaten gearbeitet werden.
Das macht Hundskerbel so gefährlich
Dass wir wiederholt auf die Hundskerbelbekämpfung hinweisen, liegt an dem hohen Problempotenzial, welches dieses Unkraut mit sich bringt. Denn...
- ...die Samen sind im Boden über Jahrzehnte haltbar.
- ...in Norddeutschland gibt es bereits Ackerschläge, auf denen ALS-Hemmer nicht mehr wirken. In NRW gibt es Verdachtsflächen.
- ...eine Samenverbreitung durch Wild, Vögel und Mähdrescher ist nicht zu verhindern.
- ...in Sommerungen wie Erbsen, Bohnen, Lupinen und Soja gibt es keine chemischen Bekämpfungsmöglichkeiten. Dies hat auch auf Schlägen in NRW schon dazu geführt, dass Flächen nicht oder nur mit hohem Aufwand geerntet werden konnten.
Kontrollen auf Hundskerbel sollten unter anderem auch unter Stromleitungen durchgeführt werden (Verbreitung durch Vögel).
In der folgenden Übersicht finden sich einige Präparate zur Behandlung von Unkräuter im Frühjahr.
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Klettenlabkraut ist in diesem Jahr überdurchschnittlich vertreten. Bei starkem Druck sollte Saracen durch z. B. 0,3 l/ha Tomigan 200 ergänzt werden. Sehr sicher wirken aber auch Zypar und Omnera LQM.
Wachstumsregulierung in Weizen und Triticale
In wärmeren Lagen ist in frohwüchsigen Winterweizensorten mit frühem bis mittleren Saattermin ein Aufrichten der Bestände zu beobachten. Zum Teil stehen diese Bestände aufgrund der milden Witterung kurz vor dem Schossbeginn, sodass sich der Ährenansatz langsam vom Bestockungsknoten abhebt.
Hier empfiehlt es sich, mit Betracht der Wetterprognose eine erste Einkürzungsmaßnahme erst ab Mitte der kommenden Woche (KW 13) zu setzen, sofern die Nächte Anfang nächster Woche mit Werten um 2 °C ab der Wochenmitte wieder ansteigen. Geeignet sind 0,6 bis 1,5 l/ha CCC.
Auf besseren Böden ist auch der Einsatz von 0,8 bis 1,2 l/ha CCC + Zumischung eines Trinexapacs oder von Prodax mit 0,1 bis 0,25 l/kg/ha möglich. Nach Atlantis-Einsätzen sollte vorsichtig gehandelt werden, Bestände sollten Zeit zur Regeneration haben, getrennte Maßnahmen sind verträglicher.
Sind Triticalebestände ähnlich weit entwickelt, kann hier in BBCH 29 mit 0,8 bis 1,5 l/ha CCC gestartet werden.
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