Weizen: Bis zum 15. Oktober gedrillte Bestände schieben das letzte Blatt oder haben es schon ausgebildet. Auch später gedrillte Bestände sind weit entwickelt und schieben das vorletzte Blatt. In der Regel dürfte der Weizen in den vergangenen zwei Wochen gegen Krankheiten behandelt worden sein. Kamen ausreichend hohe Aufwandmengen zum Einsatz, wird diese Behandlung bis zur Abschlussbehandlung ausreichenden Schutz bieten, ab der kommenden Woche trockene Witterung gemeldet wird.
Wo Anbauer erstmalig in der letzten Aprilwoche behandelten, müssen sie in Beständen mit mehr Septoriabefall noch eine Zwischenbehandlung vor der Abschlussbehandlung fahren. Hierzu bieten sich Carboxamide mit reduzierter Aufwandmenge wie 0,8 bis 1 l/ha Ascra Xpro, Elatus Era oder Gigant an.
Besonders in gesunden Sorten ist jedoch vielfach nur wenig bis fast gar kein Befall mit Septoria vorhanden. Hier geht es dann nur um einen Schutz vor Gelbrost, sodass auch preiswertere Azole wie 0,5 l/ha Orius + 0,5 l/ha Azbany/Torero/Azoxystar/Sinstar ausreichenden Schutz bieten. Mit guter Nebenwirkung gegen Septoria und sehr guter Rostwirkung können Landwirte auch Kombinationen aus Prothioconazol + Tebuconazol wie 0,5 l/ha Proline + 0,5 l/ha Orius einsetzen. Wo noch größere Mengen Osiris vorhanden sind, kann anstelle von Orius auch 1 l/ha Osiris zugemischt werden. Für die Abschlussbehandlung sollten aber (wenn vorgekauft) 1,5 l/ha Osiris aufgespart werden.
In Beständen, die bis dato erst einmal eingekürzt wurden, ist jetzt Eile geboten. In der Regel sollte hier zur zweiten Einkürzung Medax Top in angepassten Aufwandmengen von 0,2 bis 0,5 l/ha eingesetzt werden. Früher gedrillte Bestände werden länger als Spätsaaten – in sehr weit entwickelten Beständen darf die Aufwandmenge trotzdem nicht überzogen werden. Kombinationen aus CCC (Gexxo und Manipulator – andere sind nicht mehr erlaubt) + Moddus kürzen genauso gut. Hiermit wird allerdings das Pedunkel (Ährenstiel) stark eingekürzt, sodass die Ähre oft zu nah ans Fahnenblatt gezogen wird.
Triticale: Anbauer können Triticale letztmalig bis BBCH 49 mit Cerone 660 oder Prodax einkürzen. Camposan ist nur bis BBCH 39 erlaubt. CCC, aus dem Produkt Gexxo oder Manipulator, ist bis BBCH 41 erlaubt, aber wenig geeignet. Für die späte Anwendung empfiehlt die Landwirtschaftskammer den Einsatz von 0,2 bis maximal 0,5 l/ha Cerone bei Temperaturen um 16 bis 18 °C.
Wo Anbauer in den vergangenen drei bis vier Wochen kein Fungizid appliziert haben, besteht grundsätzlich die Gefahr von Gelbrostbefall. Meistens wurde innerhalb der letzten 14 Tage behandelt, sodass ein Schutz bis zur Abschlussbehandlung gegeben ist. Wo keine oder nur eine geringe Fusariumgefahr gegeben ist (kein oder sehr wenig Mais in der Fruchtfolge), kann ab BBCH 49 eine Abschlussbehandlung mit langer Dauerwirkung durchgeführt werden. Carboxamidprodukte wie Elatus Era, Ascra Xpro, Gigant oder Revytrex + Comet mit voller Aufwandmenge sind geeignet.
Oft steht Triticale auf leichteren Standorten nach Mais. Hier sollten Anbauer mit der Abschlussbehandlung bis zur Blüte warten, um auch Fusarium unter Kontrolle zu halten.
Roggen: Wo bis dato noch keine Abschlussbehandlung bzw. keine Zwischenbehandlung durchgeführt wurde, sollten Anbauer bei Ausgangsbefall mit Rhynchosporium-Blattflecken schnell handeln: Die momentane Witterung mit Regenschauern fördert Neuinfektionen. Mit guter Wirkung gegen Blattflecken bietet sich vor allem 1 l/ha Elatus Era an. Das enthaltene Prothioconazol bringt auch eine Kurativwirkung von einer Woche gegen Blattflecken. Gleichzeitig verhindert diese Behandlung für rund sieben Wochen die Ausbreitung von Braunrost, der in diesem Jahr spät kommt.
Wo Anbauer die letzte Kürzung mit einer gezielten Behandlung gegen Rhynchosporium kombinierten, z. B. mit 0,6 l/ha Proline, können sie mit der letzten Behandlung gegen Braunrost mit Sicherheit bis kurz vor der Blüte warten.