Ab Anfang November stellt sich die Frage, ob ein Einsatz von Bodenherbiziden noch sinnvoll ist. Auf tonigen Standorten mit Ackerfuchsschanzdruck gibt es fast keine andere Chance. Selbst wenn ein Teil der Körner oben aufliegt oder schlecht abgedeckt ist, sind Verluste bis 10 % in Kauf zu nehmen.
Auf Standorten mit stärkerem Windhalmdruck hat es sich auch bewährt, noch im Spätherst zu behandeln. Selbst dann, wenn ein Großteil des Bodens mit Ernteresten bedeckt ist.
Auf Behandlungen verzichten kann und sollte man auf lehmigen/schluffigen Böden nach der Ernte von Kartoffeln oder Zuckerrüben. Auf diesen Standorten und in diesen Fruchtfolgen ist der Gräserdruck meist gering. Zudem sind – speziell nach Kartoffeln – die gesiebten Böden sehr anfällig gegenüber Verschlämmung. In Kombination mit dem Herbizid kommt es dann nicht selten zu nachhaltigen Schäden.
Einsätze von Axial 50 (0,9 l/ha) in Wintergerste bzw. von Sword (0,25 l/ha) + Hasten (0,5 l/ha) in Winterweizen, Wintertriticale und Winterroggen oder von Traxos (1,2 l/ha) in Winterweizen und Wintertriticale: Bis Ende dieser Woche liegen die Temperaturen kaum über 10 °C und die Nachttemperaturen meist unter 6 °C. Das sind passende Bedingungen für den Einsatz der genannten Produkte. Etwas kältere Witterung wäre besser, andererseits ist der Ackerfuchsschwanz jetzt noch klein und damit empfindlicher als zu späteren Terminen. In der darauffolgenden Woche sind höhere Temperaturen gemeldet. Danach soll es dann auch nachts deutlich kälter werden. In den Niederungslagen sollen sie um 3 °C, in den Höhenlagen um den Gefrierpunkt liegen. Das sind dann jeweils sehr gute Bedingungen für den Einsatz von Axial 50, Sword + Hasten und Traxos. Da die Produkte ausschließlich blattwirksam sind, müssen die Ungräser in der Masse mindestens ein bis zwei Blätter ausgebildet haben. Behandlungen auf Rauhreif sind möglich und sogar besser als Behandlung auf abgetaute Pflanzen.
Letzte Pflanzenbauempfehlungen für 2021
Mit dieser Ausgabe endet der diesjährige, wöchentliche Informationsdienst. Wenn außergewöhnliche Witterungsereignisse noch Maßnahmen notwendig erscheinen lassen, informieren wir dennoch im Heft und Internet.