Pflanzenbau aktuell

Getreide: Fungizideinsatz

In den späteren Wintergetreidekulturen steht jetzt die Abschlussbehandlung an. Welcher Aufwand dabei nötig ist, entscheidet auch die Witterung. Auch im Sommergetreide ist auf Krankheiten zu achten.

Weizen: Frühe Bestände blühen, normal gedrillte Bestände schieben die Ähren und kommen in dieser Woche in die Blüte. Besonders in den Regionen, in denen in den vergangenen 14 Tagen mehr Niederschläge gefallen sind, besteht eine Gefahr für Fusarium. Hier könnten ausreichend Sporen vorhanden sein. Wenn dann zur Blüte feuchtwarme Witterung vorkommt, wird eine Fusariuminfektion gelingen.

Mit breiter Wirkung und guter Fusariumwirkung können verschiedene Fungizide zum Einsatz kommen (siehe „Spritzen gegen Fusarium?“ ab Seite 23). Wenn bis dato nur verhalten behandelt wurde, sind Carboxamide wie Ascra Xpro, Elatus Era oder Univoq in reduzierter Aufwandmenge mit einer Teilmenge Prosaro oder Soleil zu favorisieren. In den Sorten Campesino und Chevignon kommt verbreitet Mehltau vor. Ascra Xpro bringt eine Teilwirkung gegen Mehltau. In Kombination mit 1 l/ha Pronto Plus darf dann eine gute Mehltauwirkung erwartet werden. Wenn starker Mehltaubefall auftritt und die oberen Blätter schon Befall zeigen, kann bis BBCH 61 noch Talius für eine gute Dauerwirkung zugemischt werden.

Triticale: Triticale blüht bzw. die Blüte ist schon abgeschlossen. Bei der momentan feuchteren Witterung besteht auch eine Fusariumgefahr. In den typischen Anbaugebieten auf leichteren Standorten sind in der Schossphase kaum Niederschläge vorgekommen, sodass hier kaum Fusariumsporen vorkommen. Mit sehr breiter Wirkung auch gegen Septoria nodorum sind auch hier Mischungen aus Carboxamiden mit Prosaro zu bevorzugen. Die Behandlungen sollten zügig abgeschlossen werden.

Roggen: Auch hier sollten nun die Behandlungen abgeschlossen werden. Roggen blüht oder hat die Blühphase schon beendet. Die warme und ausreichend feuchte Witterung war günstig für Braunrostinfektionen. Ganz vereinzelt sind erste Pusteln zu finden. In der Regel wird man mit 0,75 l/ha Elatus Era eine ausreichende Dauerwirkung erreichen können.

Sommergerste: Sommergerste schiebt oft die Ähren, sodass die Abschlussbehandlung zügig durchgeführt werden sollte. Eine Kombination aus 1 l/ha Balaya + 100 g/ha Prothioconazol ist auch gegen Ramularia breit wirksam. Ansonsten sind weitere Produkte – ähnlich wie in der Wintergerste zugelassen. Möglich in Sommergerste ist z. B. auch eine Mischung aus 0,75 l/ha Ascra Xpro und 1,5l/ha Folpan 500 SC.

Hafer: Hier sind nur wenige Produkte zugelassen. Grundsätzlich sollten nicht zu hohe Aufwandmengen eingesetzt werden, um die Strohreife nicht unnötig zu verzögern. So wäre eine Kombination aus z. B. 0,4 l/ha Torero/Azbany/Asoxystar + 125 g/ha Prothioconazol oder die Carboxamide Ascra Xpro oder Revytrex mit 60 bis 70 % Aufwandmenge geeignet.

Sommerweizen: Im Sommerweizen können die gleichen Fungizide wie im Winterweizen eingesetzt werden. Hier geht es vornehmlich um die Kon­trolle von Rostkrankheiten. Bei anhaltend feuchter Witterung sollte auch Fusarium berücksichtigt werden.


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