Winterweizen: Durch die wärmeren und sonnigen Tage der vergangenen Woche hat der Weizen einen deutlichen Wachstumsschub gemacht. Der Großteil der Bestände befindet sich in BBCH 55 bis 59 und geht jetzt in die Blüte über. Frühsaaten haben bereits mit der Blüte begonnen.
Gelbrostbefall kann zunehmen
In anfälligen Sorten ist Gelbrost zu finden, teilweise auch in etwas größerer Ausbreitung. Der Befall mit Braunrost ist noch sehr verhalten. Häufig lassen sich Einzelpusteln auf den Blättern über den Bestand hinweg erkennen. Durch eine höhere Lichtintensität bei vermehrten sonnigen Tagen kann der Befall jedoch noch zunehmen.
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Fusarium vorbeugen
Das feuchte Frühjahr in diesem Jahr hat die Entwicklung des Fusariumpilzes befördert. Deswegen gilt es, in diesem Jahr eine Abschlussbehandlung in der Blüte zu prüfen, oft wird sie sinnvoll sein. Ein Risiko besteht grundsätzlich bei Mais in der Fruchtfolge – auch wenn Mais keine direkte Vorfrucht ist – sowie bei Mulchsaaten.
Zudem sollte man die Anfälligkeit der Sorte berücksichtigen. Herrscht feuchtwarme Witterung mit Regenschauern (>2 mm) zur Blüte (ab BBCH 61), ist die Ähre vor Infektionen zu schützen. Vorzugsweise ist die Behandlung nah an Regenereignissen (plusminus zwei Tage) zu platzieren, um eine optimale Wirkung zu erzielen.
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Für die Fusariumbehandlung bieten sich z. B. Kombinationen aus 150 g/ha Prothioconazol mit 0,75 l/ha Soleil oder mit 0,75 l/ha Caramba oder mit 0,6 l/ha Folicur an. In weniger anfälligen Sorten und ohne Mais in der Fruchtfolge kann auch nur ein leichter Schutz z. B. aus 1 l/ha Magnello oder auch aus 250 g/ha Tebuconazol gewählt werden. Die Fusariumbehandlung verlängert auch den Rostschutz.
Wintertriticale schützen
Die meisten Bestände sind gerade in der Blüte oder haben diese sogar bereits abgeschlossen (BBCH 65 bis 69). Der Befall mit Rost ähnelt der Situation im Weizen. Bei Spätsaaten, die jetzt erst in der Blüte sind, sollte man über eine Behandlung gegen Ährenfusarien nachdenken.
Für die Abschlussbehandlung eignen sich z. B. Input Classic mit 1,25 l/ha, Prosaro mit 1 l/ha oder 200 g/ha Prothioconazol. Bei stärkerem Auftreten von Septoria nodorum in der nächsten Zeit ist z. B. der Einsatz von 0,8 l/ha Ascra Xpro + 0,8 l/ha Prosaro oder 0,6 l/ha Elatus Era + 0,5 l/ha Prosaro möglich.
Winterroggen gesund halten
Der überwiegende Teil der Roggenbestände hat die Ähre vollständig geschoben und ist in der Blüte bzw. hat diese bereits abgeschlossen. Die Abschlussbehandlung kann in diesem Stadium durchgeführt werden. Teilweise ist Braunrost-Befall zu beobachten, hier muss man mit einer Zunahme rechnen.
Rhynchosporium ist auch immer noch zu finden. Bei Spätsaaten, die etwas später im Wachstum zurückliegen, sollte jetzt die Abschlussbehandlung stattfinden. Hier gelten noch die Empfehlungen der Vorwoche.
Fungizideinsatz in Sommergetreide
Durch das nasse Frühjahr konnten Aussaattermine nicht eingehalten werden und Sommergetreide wurde somit auf einer geringeren Fläche ausgesät. In später gesäten Beständen ist die Entwicklungszeit für Krankheiten deutlich geringer. Die Krankheiten müssen sich erst komplett aufbauen und einen Ausgangsbefall bilden. Durch die jetzt eher wärmere und trockene Witterung ist der Krankheitsdruck noch verhalten. Grundsätzlich ähnelt das Krankheitsbild der Sommergerste der Wintergerste bzw. des Sommerweizens des Winterweizens.
Welche Fungizide für Sommergetreide?
In Sommergerste sind z. B. 0,5 bis 0,75 l/ha Input Triple oder 1 l/ha Revytrex + 0,33 l/ha Comet oder 0,8 bis 1 l/ha Ascra Xpro zur Behandlung von z. B. Mehltau oder Netzflecken zugelassen. Ramularia kommt nur in Einzeljahren vor, kann aber von Bedeutung sein. Deswegen empfiehlt sich die Zugabe von Folpan 500 SC mit 1,5 l/ha.
In Sommerweizen ist eine doppelte Anwendung nur in wenigen Jahren wirtschaftlich und sinnvoll. Hier ist eine Behandlung während der Schossphase sinnvoll. Als Krankheiten sind hier vor allem Gelbrost und Mehltau zu beachten. Hier wird auf die Fungizide im Winterweizen verwiesen.
Im Hafer ist gegen Mehltau nur noch Hint zugelassen. Mehltau ist im Hafer gut zu kontrollieren und eine Aufwandmenge von 0,6 l/ha Hint ist ausreichend. Zudem möglich ist der Einsatz von Ascra Xpro, Revytrex, Torero oder auch Azbany. Im Gegensatz zum Wintergetreide sind in Hafer deutlich geringere Aufwandmengen erforderlich. Damit gilt es, die Haferstreifenkrankheit und Haferkronenrost abzusichern.
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