Behandlung gegen Fusarium in Winterweizen: In den Niederungen erreicht der Weizen das Ährenschieben und bei anhaltend warmer Witterung die Blüte. Wo mittlerweile mehr als die Hälfte der Ähren geschoben sind, sollten Landwirte zügig behandeln. Nach den vielen Niederschlägen in den vergangenen 14 Tagen müssen Weizenanbauer mit ausreichend vorhandenen Fusariumsporen rechnen. Allerdings werden in den kommenden Tagen kaum noch Niederschläge erwartet, sodass die Bedingungen für eine Fusariuminfektion nicht optimal sind. Trotzdem sollten Fungizide mit Fusariumwirkung zum Einsatz kommen (siehe Wochenblatt 21/2021 ab Seite 24).
Wer Osiris vorgekauft hat, muss jetzt alle Restmengen verbrauchen. Das Gleiche gilt für alle Fungizide mit dem Wirkstoff Epoxiconazol, da dieser in der nächsten Vegetationsperiode nicht mehr zum Einsatz kommen darf.
Flächen auf Läusebesatz kontrollieren: In den Getreidebeständen werden erste Läuse auf Blättern und auf Einzelschlägen auch in der Ähre beobachtet. Obwohl ihre natürlichen Gegenspieler wie Marienkäfer in den Beständen zu finden sind, sollten regelmäßige Befallskontrollen erfolgen. Für die Entwicklungsstadien von BBCH 61 bis 75 liegt der Bekämpfungsrichtwert bei drei bis fünf Blattläusen je Ähre bzw. bei 60 bis 80 % befallener Ähren und/oder Fahnenblätter.
Eine gezielte Bekämpfung sollten Landwirte mit dem schnell wirkenden Pirimor (Wirkstoff: Pirimicarb) durchführen. Über die Dampfphase werden auch die tief im Bestand und in der Ähre sitzenden Läuse erfasst.
Pirimor Granulat muss zum 30. April 2022 aufgebraucht werden, die Abverkaufsfrist endete am 31. April 2021. Bei Temperaturen unter 15 °C sollten Anwender die Aufwandmenge auf 300 g/ha erhöhen. Bei Temperaturen über 15 °C reichen 200 g/ha Pirimor Granulat aus.
Das Mittel wird durch Pirimor G ersetzt. Hier gelten neue Auflagen: Bei mehr als 15 °C dürfen Landwirte 200 g/ha applizieren und auf derselben Fläche darf innerhalb eines Kalenderjahres und den drei darauffolgenden Kalenderjahren keine zusätzliche Anwendung von Mitteln, die den Wirkstoff Pirimicarb enthalten, stattfinden. Pirimor Granulat und Pirimor G sind B4-Produkte (bienenungefährlich).
Das systemisch wirkende Insektizid Teppeki (Wirkstoff: Flonicamid) ist jetzt in allen Getreidearten mit 140 g/ha zugelassen und zeichnet sich durch eine gute Dauerwirkung von vier bis sechs Wochen aus. Tief im Bestand sitzende Läuse erfasst Teppeki jedoch nicht. Vorteilhaft ist die gute Nützlingsschonung. Teppeki ist ein B2-Produkt (Anwendung auf blühenden oder von Bienen beflogenen Pflanzen nur nach dem täglichen Bienenflug).
Getreidehähnchen-Larven im Bestand: Die Käfer der Getreidehähnchen sind bereits seit Mai in den Getreidebeständen zu beobachten – am häufigsten in Weizen und Hafer. Sie fressen zwar langgestreckte Löcher zwischen den Blattrippen, doch die Schäden hierdurch sind zu vernachlässigen.
Den eigentlichen Schaden verursachen die Larven. Diese sind nacktschneckenartig und glänzen durch eine schleimige Kothülle schwarz. Sie nagen an Zellschichten zwischen den Blattadern bis auf die Epidermis der Blattunterseite, sodass streifenförmige Fenster entstehen.
Aktuell ist eine Bekämpfung der Getreidehähnchenlarven noch nicht erforderlich. Maßnahmen empfehlen sich erst, wenn der Bekämpfungsrichtwert von einer Larve je Fahnenblatt überschritten wird. Eier und Larven werden gerne von Marienkäfern, Laufkäfern, Florfliegenlarven und Raubwanzen gefressen. Bestimmte Schlupfwespen töten die Larven ebenfalls ab.
Eine chemische Bekämpfung kann nur noch mit Insektiziden aus der Wirkstoffgruppe der Pyrethroide erfolgen. Hierzu gehört beispielsweise Karate Zeon (B4). Pyrethroide sind allerdings nicht nützlingsschonend.