Fusariumbehandlung in Weizen: Eventuell (Stand Montag) kommt in dieser Woche Regen. In frühen Beständen kann dann optimal kurz nach Niederschlägen eine vorgezogene Abschlussbehandlung gefahren werden. Wo man mit Fusarium rechnen muss, also vorzüglich, wenn Weizen in Maisfruchtfolgen steht bzw. Weizen als Mulchsaat nach Mais angebaut wird, sollte die letzte Behandlung mit Fusariumwirkung zur Blüte eingeplant werden.
Triticale im Ährenschieben: Viele Triticale-Bestände stehen im Ährenschieben. Die Blüte wird oft aber erst in zehn Tagen stattfinden. Abhängig davon, wann und wie viel Niederschläge kommen, steht hier in Kürze auch die Abschlussbehandlung an.
Rhynchosporium im Roggen nimmt zu: Bis dato kommt im Roggen noch kein Braunrost vor. Auf Einzelschlägen findet man aber deutlichen Befall mit Rhynchosporium. Wenn ab Anfang der Woche Niederschläge kommen, wird man mit beginnendem Braunrost und einer Ausbreitung von Rhynchosporium rechnen müssen. Vielfach ist damit ein guter Termin erreicht, um die letzte Fungizidbehandlung im Roggen zu fahren. Mit Elatus Era wird eine gute Braunrostwirkung, abhängig von der Aufwandmenge (0,75 bis 1 l/ha Elatus Era: etwa 5 bis 7 Wochen) und eine sehr gute Rhynchosporium-Wirkung erreicht. Alternative Produkte wie Priaxor 1 l/ha + Prothio 0,5 l/ha oder 1,25 l/ha Skyway Xpro wirken gegen Rhynchosporium vergleichbar. Die Rostwirkung hält aber nicht ganz so lang.
Abschlussbehandlung in Gerste: Gerste sollte jetzt auch in Höhenlagen fertig behandelt werden. Hier kommt auch Rhynchosporium vor, sodass Prothioconazol in der Mischung enthalten sein sollte. Gute Produkte wie 1 l/ha Ascra Xpro + 1,5 l/ha Folpan, 1 l/ha Balaya + 0,5 l/ha Prothio oder auch Prothio mit voller Aufwandmenge + 1,5 l/ha Folpan sind dann breit – auch gegen Ramularia – wirksam. Auch Revytrex + Comet sollte in den Höhenlagen mit Prothio ergänzt werden, also z. B. 1 l/ha Revytrex + 0,3 l/ha Comet + 0,4 l/ha Prothio.
Insektizideinsatz gegen Getreidehähnchen und Blattläuse: Im Getreide sind aktuell Getreidehähnchen und Blattläuse zu finden. Die Befallssituation ist von Schlag zu Schlag sehr unterschiedlich. Daher sollten die Getreidebestände gründlich auf Befall kontrolliert werden. Sofern die Bekämpfungsrichtwerte erreicht werden, sollte eine Insektizidmaßnahme erfolgen. Diese kann mit einer Fungizidmaßnahme kombiniert werden.
Schaden verursacht nur die Larve des Getreidehähnchens. Der Bekämpfungsrichtwert im BBCH 39 bis 59 liegt bei einer Larve je Fahnenblatt. Wird dieser Wert überschritten, sollte eine Insektizidmaßnahme erfolgen. Da nur Pyrethroide gegen Getreidehähnchen zugelassen sind, kann z. B. Karate Zeon mit 75 ml/ha eingesetzt werden.
Eine Bekämpfung von Blattläusen sollte erfolgen, wenn 60 bis 80 % der Fahnenblätter befallen sind bzw. sich mehr als fünf Blattläuse je Ähre finden. Zu empfehlen ist der Einsatz von Pirimor G (Wirkstoff: Pirimicarb) mit 200 g/ha bei 15 °C. Pirimor G ist ein B4-Produkt (bienenungefährlich) und in allen Getreidearten zugelassen. Die Wirkung tritt über den Kontakt und eine Dampfphase ein, sodass auch die tief im Bestand sitzenden Läuse erfasst werden.
Zu beachten ist folgende Auflage: Auf der behandelten Fläche darf innerhalb eines Kalenderjahres und in den drei darauffolgenden Kalenderjahren keine zusätzliche Anwendung von Mitteln, die den Wirkstoff Pirimicarb enthalten, erfolgen. Sofern im vergangenen Jahr Pirimicarb eingesetzt wurde, gilt diese Auflage nicht rückwirkend (Pirimor Granulat ist nicht mehr zugelassen, die Aufbrauchfrist endete am 30. April 2022).
Ebenso zu empfehlen ist das systemisch wirkende Insektizid Teppeki (Wirkstoff: Flonicamid), welches versteckt sitzende Blattläuse an der Blattunterseite sicher erfasst. Es ist mit 140 g/ha in allen Getreidearten zugelassen und verfügt über eine Dauerwirkung von sechs Wochen. Teppeki ist ein B2-Produkt (Anwendung auf blühende oder von Bienen beflogene Pflanzen nur nach dem täglichen Bienenflug bis 23 Uhr).
Auch Sommergetreide sollte auf Läusebesatz kontrolliert werden. Eine Virusübertragung durch Blattläuse ist in allen Sommergetreidearten möglich. Sofern 10 % der Pflanzen Läusebesatz aufweisen, sollte eine Insektizidmaßnahme mit einem Pyrethroid wie Karate Zeon (0,75 ml/ha) erfolgen. Kombinationen mit Herbiziden/Insektiziden/Wachstumsreglern sind möglich.
Bienenschutz beachten: Tankmischungen von Insektiziden mit Insektiziden sind als bienengefährlich (B1) zu bewerten, auch wenn die jeweiligen Mischungspartner bienenungefährlich (B4) sind.
Sofern blühende Unkräuter im Getreide vorhanden sind, gilt besonders zu beachten, dass sich die Bienenschutzklasse von Tankmischungen aus Insektiziden mit Fungiziden in B2 oder auch B1 ändern kann.