Das Jahr 2021 wird neben den vielen starken Niederschlägen vor allem durch das Hochwasser im Juli in Erinnerung bleiben. Davon betroffen waren viele Gebiete im Rheinland. Auch der Landwirtschaft hat der Starkregen, dem das Hochwasser folgte, extrem zugesetzt. Besonders hart hat es die Gemüse- und Obstbauern getroffen, da die Kulturen anfälliger sind. Einige Betriebe hatten Totalausfälle.
Zum Hochwasserereignis kam wie im Vorjahr die Corona-Pandemie. Der Absatz war in vielen Bereichen nur schwer zu erfassen und zu planen. So änderte sich das Einkaufsverhalten der Endverbraucher durch regionale und nationale Lockdowns stark.
Gemüse: Weg vom Kopfsalat
Nachdem im Frühjahr 2020 der erste Lockdown ausgerufen war, erreichten die Gemüsekäufe der privaten Haushalte ihr Spitzenniveau im Mai. Ein Jahr später (Mai 2021) ist diese Spitze mit –5,7% wieder abgeflacht. Der deutsche Salatanbau geht weg vom Kopfsalat und hin zu länger haltbaren Salaten (zum Beispiel Mini Romana, Rucola, Feldsalat) mit stabilerem Blattwerk. Zeitgleich wird der Anbau von Kopfsalat aufgrund der klimatischen Herausforderungen immer schwieriger.
In den Jahren 2016 bis 2020 ist die Anzahl der Betriebe mit Gemüsebau um 7% auf 6107 Betriebe zurückgegangen. Diese produzierten auf einer Fläche von 125.243 ha etwa 3,9 Mio. t Gemüse.
Schwankende Qualitäten
Der Obstbau reagiert auf die wechselnde Witterung aufgrund des Klimawandels mit Investitionen in Netze und Bedachungen. Sie dienen dem Schutz der wertvollen Obstanlagen vor Schaderregern, Starkregen und Hagel aber auch vor zu starker Sonneneinstrahlung. Von dem Hochwasser betroffen waren im Obstbau vor allem der Erdbeeranbau, dessen Saison plötzlich endete. Diese missliche Lage wurde durch den verzögerten Saisonstart aufgrund des kalten Frühjahrs und dem Hagel, der in einigen Regionen im Juni folgte, verstärkt.
Insgesamt schwankten die Qualitäten und die Lieferfähigkeit der Betriebe daher sehr stark. Die Produktionsmenge von Äpfeln ist im vergangenen Jahr um 8,5% auf 937.000 t gesunken. Genau wie bei den Biozucchinis ist der Trend zu biologischen Produkten auch im Obstbau deutlich sichtbar. In Norddeutschland macht die Bioproduktion bei Äpfeln bereits 20% der Anbaufläche aus.
Obst: Import von Beeren
Neben dem Biotrend gibt es auch einen rasant steigenden Beerenboom in Deutschland, der in erster Linie durch Importe gedeckt wird. Während die Importe von Beeren in den letzten fünf Jahren um 175% gestiegen ist, fiel die deutsche Produktion um 4%.
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