Autonome Landbewirtschaftung

Fendt-Feldroboter "Xaver" kann jetzt säen

Seit 2015 arbeiten Fendt-Ingenieure am Forschungsprojekt „Xaver“. Im Schwarm sollen kleine Roboter die Felder bearbeiten. Jetzt hat Fendt die nächste Generation vorgestellt. Sie ist mit einem Einzelkornsägerät bestückt.

Nicht nur der Projektnamen hat sich von „MARS“ zu „Xaver“ entwickelt. Auch die Roboter selbst sind inzwischen in der Lage, die anfangs versprochenen Arbeiten auszuführen. Waren die Vorgängermodelle noch mit kleinen Rädern, wenig Bodenfreiheit und ohne Arbeitsaggregate unterwegs, ist der aktuelle Xaver deutlich ackertauglicher.

Wendiger Geselle

Basis ist ein Dreiradfahrwerk mit einer Einrad-Drehschemellenkung und Allradantrieb. Da das zentral angeordnete Einzelkornsäaggregat ohnehin eine Andruckrolle benötigt, hat man sich für Walkrollen als Bereifung entschieden. Das Einzelkornaggregat liefert die Konzerntochter Precision Planting. Der Saatguttank wurde auf 20 l Volumen erweitert, ausreichend für rund 0,5 ha bei 90.000 Körnern/ha.
Künftig sollen Bodenfeuchte-, Temperatur-, Humusgehalt- und Pflanzenrückstandssensoren die Aussaat durch variable Saattiefe und Saatstärke anpassen.
Die Kapazität der Lithium-Ionen- Batterie beträgt jetzt 2,6 kWh. Der 150 bis 250 kg schwere Fendt Xaver kann damit rund eineinhalb Stunden arbeiten, bevor er für 40 Minuten an die Ladestation muss.

Lernen für später

Ein Schwarm von sechs Robotereinheiten erreicht nach Angaben von Fendt eine Flächenleistung von rund 3 ha/Std. inkl. Ladezeiten rund 2 ha/Std.
Fendt nutzt das Projekt, um für die künftigen landtechnischen He­rausforderungen gerüstet zu sein. Ob die im Verhältnis zu ihrer Leistung derzeit noch recht teuren Kleinstroboter wie der Xaver oder etwas größere Einheiten das Rennen machen werden, muss sich zeigen. Aber auch dafür steht mit dem vollelektrischen Traktor E-100 eine Ausbaustufe in den Startlöchern.