Nach dem unbeständigen April waren viele Landwirte mit ihren Arbeiten im Rückstand. Einige trockene Tage Anfang Mai wurden verbreitet für eine späte Maisaussaat genutzt. Über Nordrhein-Westfalen gemittelt wurde der Mais fast zwei Wochen später als üblich gedrillt – der späteste Termin seit Aufzeichnungsbeginn 1992.
In eher frühen Lagen wurde der erste Silageschnitt des sehr wüchsigen Grünlands durchgeführt; dies entsprach etwa dem üblichen Zeitpunkt.
Starkniederschläge
Vom 5. bis zum 11. Mai zogen häufig Regengebiete oder Schauer und Gewitter durch, die teils ergiebige Niederschläge brachten. Damit wurden die Oberböden vielerorts durchnässt und Außenarbeiten verhindert. Bei gleichzeitig eher warmem Wetter nahm der Infektionsdruck durch Pilzkrankheiten weiter zu.
Sonne zum Ende
In der zweiten Monatshälfte stellte sich meist trockene Witterung ein, die nur um den 22. Mai durch kräftige Schauer und Gewitter unterbrochen wurde. Zweimal floss aus Norden kühle Luft ein, sodass es gebietsweise nochmal zu Frost in Bodennähe kam. Über wesentliche Schäden wurde jedoch nichts bekannt.
Ab etwa dem 25. stellte sich konstant warmes, sonniges und windiges Wetter mit hohen täglichen Verdunstungsraten ein. Damit trockneten die obersten Zentimeter des Bodens zunehmend aus, darunter blieb die Wasserversorgung aber noch sehr gut.
Gegen Monatsende begann bei idealen Bedingungen die Heuwerbung. Winterweizen und -roggen kamen zunehmend in die Blüte – etwa zum üblichen Zeitpunkt. Die Infektionsgefahr durch Fusarium war sehr gering, allgemein ließ der pilzliche Krankheitsdruck deutlich nach.
Vergleich zum langjährigen Mittel
Die Mitteltemperatur des zunächst von vielen als kühl empfundenen Monats erreichte 13,3 °C und entsprach damit dem Klimamittel des neueren Referenzzeitraums 1991 bis 2020, lag jedoch knapp 1 °C über dem Klimareferenzzeitraum 1961 bis 1990.
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Die Niederschläge summierten sich im Mai 2023 über NRW gemittelt auf 65 mm und entsprachen damit weitgehend dem Mittel 1991 bis 2020 (64 mm). Die Sonnenscheindauer fiel mit 237 Stunden überdurchschnittlich aus, das vieljährige Mittel 1991 bis 2020 liegt bei 201 Stunden.
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