Zu Monatsbeginn hatten Niederschläge den Oberboden in weiten Teilen Westfalens leicht angefeuchtet und damit die schon im Juni bestehende Trockenheit gedämpft. Rasch setzte sich jedoch anhaltend trockenes Wetter durch, womit die Bodenfeuchte deutlich sank und ab etwa der Monatsmitte in den obersten 30 cm verbreitet unter 20 % nutzbarer Feldkapazität lag.
Dabei war es vorerst oft nur mäßig warm, um den 20. Juli gab es jedoch eine kurze extreme Hitzewelle mit bis zu 38 °C. Durch die Hitze kam es im Obstbau teils zu Sonnenbrand an den Früchten und örtlich zu Schädigungen von Kartoffelknollen. Gleichzeitig erreichte die Trockenheit ihren Höhepunkt, womit die Pflanzen unter starkem Hitze- und Trockenstress litten. Dies beschleunigte die Abreife des Getreides bzw. führte zur Notreife. Auch die Auswirkungen auf Mais, Zuckerrüben und Grünland wurden immer stärker sichtbar. Zudem herrschte zeitweise hohe, während der Hitzewelle auch sehr hohe Waldbrandgefahr.
Danach feuchteten flächendeckende, ergiebige Niederschläge den Oberboden deutlich an. Mais, Zuckerrüben und Grünland konnten sich etwas erholen. Ein generelles Ende der Trockenheit stellte sich damit allerdings noch nicht ein. Dennoch sah es Ende Juli in Westfalen bezüglich Trockenheit deutlich besser aus als in vielen anderen Regionen Deutschlands.
Die Getreideernte konnte häufig ungestört fortgesetzt werden, nur an wenigen Tagen ließen Niederschläge die Kornfeuchte vorübergehend ansteigen. Wintergetreide wurde fast 10 Tage früher geerntet als üblich, bei Hafer war es knapp eine Woche. Die Ernte von Raps und Sommergetreide erfolgte hingegen etwa zum üblichen Zeitpunkt. Bis zum Monatsende waren Raps und Wintergetreide größtenteils gedroschen.
Die Monatsmitteltemperatur lag im Juli in Nordrhein-Westfalen um 0,6 °C über dem Mittel 1991-2020, die positive Abweichung zum Klimareferenzzeitraum 1961-1990 war mit 2,0 °C deutlich markanter. Beim Niederschlag brachte der Juli über NRW gemittelt mit 39 mm nur knapp die Hälfte des Mittels 1991-2020 (82 mm). Die Sonnenscheindauer lag mit 243 Stunden etwas über dem Mittelwert von 208 Stunden (1991-2020).