Die Serie extrem warmer und trockener Aprilmonate seit 2007 ist zumindest unterbrochen. Schon im vergangenen Jahr gab es einen sogar markant zu kalten April; dieses Jahr bewies, dass der Monat auch im Klimawandel mal zu nass ausfallen kann.
Den größten Kontrast zum „Klimawandel-April“ der Vorjahre bot gleich das erste Monatsdrittel: Es verlief sehr nass und kalt. In der Nacht zum 2. April bildete sich bis in die Niederungen eine teils über 10 cm hohe Schneedecke! Nachfolgend trat Frost zwischen -2 und -5 °C, vor allem vom Sauerland bis nach Ostwestfalen auch unter -5 °C auf! Besonders in den üblicherweise milden Regionen kam es zu Schäden an bereits blühenden Pfirsichen, Aprikosen und Kirschen. Am 7. April rauschte ein Tief mit teils schweren Sturmböen über Westfalen hinweg. In der zweiten Monatsdekade stellte sich trockenes Hochdruckwetter ein. Dennoch pausierten die landwirtschaftlichen Arbeiten zunächst, zum Teil dauerte es bis über die Monatsmitte hinaus, bis die Flächen befahren werden konnten. Ab dem 24. April wurde es wieder unbeständiger; besonders am 24. und 25. April kam es sogar regional zu Starkregenfällen. In der Westfälischen Tieflandbucht blieb die Niederschlagsmenge jedoch meist gering und die Bodenfeuchte sank auf teils unterdurchschnittliche Werte.
Die Maisaussaat begann leicht verspätet in der zweiten Monatshälfte, die Rapsfelder färbten sich zunehmend gelb und die Zuckerrüben liefen auf. Bei Rüben, die kurz vor der Regenphase gesät worden waren, kam es jedoch regional zu Auflaufproblemen aufgrund von Verkrustungen der Bodenkrume. In den letzten Tagen des Monats wurde gebietsweise ein erster Silageschnitt durchgeführt.
Insgesamt war der diesjährige April mit einer Monatsmitteltemperatur von +8,6 °C im Vergleich zum wärmeren Zeitraum 1991 bis 2020 mit einer Abweichung von -0,9 Grad leicht unterkühlt. Der Mittelwert der Klimareferenzperiode 1961 bis 1990 wurde mit +0,7 Grad knapp überboten. Mit rund 63 mm wurde der Mittelwert der oft trockenen Aprilmonate 1991 bis 2020 deutlich um 30 % überschritten und der Mittelwert von 1961 bis 1990 (62 mm) leicht übertroffen.