EU-Agrarreform
Bauern empört über Pflanzenschutzmittelverbote
Die Bauern in Westfalen-Lippe betrachten das Brüsseler Vorhaben zu weiteren Pflanzenschutzmittelverboten als Angriff auf ihre Existenzgrundlagen und kündigen Widerstand an.
Die Bauern in Westfalen-Lippe laufen Sturm gegen den Plan der EU-Kommission, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der EU weitgehend zu verbieten. Das geht aus einer Pressemitteilung des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverband (WLV) hervor.
Die Landwirte schätzen die Brüsseler Pläne als existenzgefährdend ein. Aus Angst um ihre Höfe seien sie entschlossen, „massiv Widerstand zu leisten", heißt es in dem Statement. Hubertus Beringmeier, Präsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbands (WLV), erklärte dazu: „Die Pläne der EU-Kommission sind allein schon vor dem Hintergrund der angespannten weltweiten Versorgungslage bei Nahrungsmitteln moralisch mehr als fragwürdig."
Protest nach Brüssel tragen
Nach sorgfältiger Prüfung der Vorschläge sei jetzt zu erkennen, dass die Brüsseler Eurokraten in sogenannten „sensiblen Gebieten“ ein Totalverbot verhängen wollten. Darunter würden in Deutschland u.a. auch alle Landschaftsschutzgebiete fallen, sodass es kaum noch Flächen gäbe, auf denen die Landwirte wie bisher die dringend benötigten Nahrungs- und Futtermittel erzeugen könnten. Hiergegen würden sie mit aller Entschlossenheit vorgehen und ihren Protest auch nach Brüssel tragen, so Beringmeier.
Die EU-Kommission hatte Ende Juni Pläne vorgestellt, nach denen der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln in der EU bis 2030 um 50 Prozent verringert werden soll und dabei für „sensible Gebiete“ auch Totalverbote gefordert.
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