Mechanische Unkrautbekämpfung & Robotik

Autonome Zuckerrübenhacke geht in die zweite Generation

Mit einer Akkuladung soll der Prototyp des BlueBob 2.0-Hackroboters rund 4 ha in acht Stunden hacken.

Die zweite Generation des BlueBob ist ein sechsreihiger, vollelektrischer und autonom navigierender Feldroboter für die ganzflächige mechanische Unkrautbekämpfung in Zuckerrüben. Eingesetzt wird der Feldroboter in der Phase ab dem Zweiblattstadium bis zum Reihenschluss. Alle lebenden Pflanzen werden von Multispektralkameras erfasst und exakt verortet. Künstliche Intelligenz unterscheidet dann zwischen Rübe und Unkraut. Daraufhin hackt der BlueBob sowohl zwischen den Reihen mit statischen Hacken als auch in der Reihe mit aktiven Hackwerkzeugen, was zu einer fast vollständigen Entfernung des Unkrauts im Rübenbestand führen soll. „Dies ist ein wesentlicher Vorteil, um Unkräuter schnell und frühzeitig zu beseitigen und Konkurrenz zwischen Unkraut und Rübe zu vermeiden.“, betont Christian Hügel, 'Abteilungsleiter Saatgutforschung Produktion Zuckerrübe' bei Strube.

Auch das Wenden auf dem Feld ist laut Strube kein Problem für den Roboter, denn er folgt autonom der Fahrspur der Drillmaschine, deren Fahrstrecke per RTK-Signal aufgezeichnet wird. Er findet selbstständig die Reihen und die Spuren, erkennt das Ende des Feldes und wendet autonom, um in die nächste Spur zu fahren. Bei einer Flächenleistung von rund einem halben Hektar pro Stunde soll die Batterie einen Dauerbetrieb von acht Stunden ermöglichen, erklärt Bruno De Wulf, Projektleiter BlueBob bei Strube.

Das Projekt wird in Zusammenarbeit mit dem landwirtschaftlichen Roboterentwickler Naïo Technologies und dem Fraunhofer-Entwicklungszentrum Röntgentechnik EZRT, ein Bereich des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS, umgesetzt. Der BlueBob 2.0 ist mit der Naïo Navigationstechnologie ausgestattet und wurde mit der Strube/Fraunhofer-Technologie zur Zuckerrübendetektion erweitert.