Die Pflanzenentwicklung kommt derzeit aufgrund der sehr milden vergangenen Tage so richtig in Schwung. Die ersten Anzeichen der neuen Vegetationsperiode liegen jedoch schon rund zwei Monate zurück: Bereits am 26. Dezember 2020 meldete ein phänologischer Beobachter (Pflanzenbeobachter) des Deutschen Wetterdienstes aus dem Münsterland den Blühbeginn der Hasel. Bis Anfang Februar begann die Hasel in tieferen Lagen verbreitet zu blühen und läutete damit den Beginn der ersten von zehn phänologischen Jahreszeiten, den Vorfrühling ein. Außerdem begann die Blüte der Erle und besonders ab Anfang Februar erschienen die ersten Schneeglöckchen. Der ergiebige Schneefall und die Kältewelle der zweiten Februarwoche brachten die Entwicklung der Pflanzen zum Stillstand. Der starke Temperaturanstieg nach der Monatsmitte führte allerdings schon nach wenigen Tagen zu einer nachhaltigen Lockerung der Vegetationsruhe. Die oben genannten Frühblüher erschienen nun auch im Bergland. In frühen Lagen startete die Blüte von Huflattich, Kornelkirsche und Krokus. Damit ist dort der Vorfrühling weit fortgeschritten und der Beginn des Erstfrühlings – markiert durch die Forsythienblüte – nähert sich. Im Gegensatz zur Situation in den letzten beiden, sehr milden Wintern mit rascher Pflanzenentwicklung entspricht der Beginn des Vorfrühlings 2021 in Nordrhein-Westfalen genau dem Mittel der letzten Jahrzehnte seit 1992. Dies stellt die abgebildete phänologische Uhr anschaulich dar. Obwohl die Temperaturen ab Freitag etwas sinken, liegen sie weiterhin über dem jahreszeitlichen Mittel. In Verbindung mit der vergangenen sehr milden Phase lässt das eine überdurchschnittlich rasche Vegetationsentwicklung erwarten. Der Erstfrühling könnte also dieses Jahr genau wie in den Vorjahren deutlich früher beginnen, als nach dem vieljährigen Mittel zu erwarten wäre.