Ökolandbau wächst weiter

Immer mehr Landwirte stellen auf Ökolandbau um: Im Jahr 2019 hat die ökologisch bewirtschaftete Fläche um knapp 8% zugelegt. Auch die Zahl der Biobetriebe ist kräftig gewachsen.

Der ökologische Landbau hat auch im vergangenen Jahr bundesweit erneut deutlich zugelegt. Wie aus den vom Bundeslandwirtschaftsministerium offiziell vorgelegten Strukturdaten hervorgeht, wurde die ökologisch bewirtschaftete Fläche um etwa 116.000 ha oder knapp 7,8% auf rund 1,6 Mio ha ausgeweitet. Damit nahm der Ökolandbau insgesamt 9,7% der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche in Deutschland ein. Die Anzahl der Biobetriebe erhöhte sich um 7,6% auf 34.110 Unternehmen.

"Öko" und "Konventionell" müssen sich ergänzen

Für Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner belegen diese Zahlen, dass die gezielte Förderung wirkt: Immer mehr Landwirte hätten Lust auf Ökolandbau. Klöckner sieht „Öko“ und „Konventionell“ dennoch nicht als Gegner an. Nach ihrem Verständnis sollten sich die biologische und die herkömmliche Landwirtschaft generell ergänzen, „damit Ökolandbau produktiver und konventioneller Anbau ressourcenschonender wird“.

Bayern mit größtem Ökoanteil

Gemessen an der gesamten ökologisch bewirtschafteten Fläche in Deutschland haben laut Strukturbericht die Länder Bayern mit rund 23% und Baden-Württemberg mit rund 12% den größten Flächenanteil, gefolgt von Brandenburg mit etwa 11% und Mecklenburg-Vorpommern mit rund 10%. Bezogen auf den Anteil des Ökolandbaus an der landwirtschaftlichen Nutzfläche der einzelnen Bundesländer hat hingegen das Saarland mit 18,1 % die Nase vorn, gefolgt von Hessen mit 15,5% sowie Baden-Württemberg und Brandenburg mit einem Anteil von jeweils 13,2%.

Der Sprecher für Gentechnik- und Bioökonomiepolitik der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag, Harald Ebner, hatte die bundesweiten Zuwächse bereits am vergangenen Freitag begrüßt. Diese trügen auch der Entwicklung am Lebensmittelmarkt Rechnung, der seit Jahren hohe Wachstumsraten im Bio-Bereich vorweisen könne, erklärte Ebner. Dies sei auch ein gutes Zeichen, weil es zeige, dass Bauernfamilien trotz mancher Anfeindungen und Angriffe bereit für Veränderung seien.

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