Der Übertragungsnetzbetreiber Amprion plant ein 300 km langes Erdkabel von Emden bis nach Osterath im Rheinland. Die „A-Nord“ soll den Windstrom von der Nordsee nach Süden transportieren. Nun wurde der südliche Teil des Trassenkorridors festgelegt. Er verläuft von Borken/Schermbeck bis Osterath teils durch den Kreis Borken, größtenteils aber durch das Rheinland: „Der jetzt festgelegte Abschnitt D der A-Nord geht rund 15 bis 20 km durch den Kreis Borken. Der Abschnitt C, der Borken auf rund 70 bis 80 km durchkreuzen wird, steht noch nicht fest und wird vermutlich im Juli oder August von der Bundesnetzagentur bekannt gegeben“, weiß Jörg Sümpelmann vom Kreisverband Borken.
Nordwestlich durch Borken?
Wie der Korridor ab Borken/Schermbeck weiterlaufen wird, kann man daher zurzeit nur vermuten: Bei der Festlegung des Abschnitts D ist die Bundesnetzagentur sehr stark dem Vorschlag vom Amprion gefolgt. Tut sie dies auch beim Abschnitt C, verliefe der Korridor ab Borken/Schermbeck durch den nordwestlichen Teil des Kreises Borken (gelb eingezeichnet in der Karte). Aber auch die anderen Vorschläge (siehe Karte, in Grau) zum Trassenverlauf ab dem Punkt Borken/Schermbeck Richtung Norden sind weiterhin denkbar.
Die Festlegung der Trassenkorridore ist nur ein erster Schritt. Die Korridore sind 1 km breit. Zur Kabelverlegung benötigt Amprion eine Arbeitsbreite von rund 38 bis 45 m. Die Leitungsgräben sind rund 22 m breit und 1,80 bis 2 m tief. Darin werden dann jeweils zwei armdicke Kabel verlegt. Dafür werden schätzungsweise bis zu 1000 Eigentümer und Bewirtschafter im Kreis Borken ihren Grund und Boden zur Verfügung stellen müssen.
Planfeststellung folgt
Wo genau innerhalb des Korridors die Trasse verlaufen wird, wird erst im noch folgenden Planfeststellungsverfahren bestimmt: „Bis der Trassenverlauf feststeht, vergehen sicherlich noch zweieinhalb Jahre. Erst danach kann Amprion mit dem Bau beginnen. Beim Planfeststellungsverfahren wird die Öffentlichkeit beteiligt. Das heißt, Amprion wird die Planungsunterlagen veröffentlichen und Informationsveranstaltungen durchführen, sodass betroffene Land-wirte ihre Anliegen und Beden-ken einbringen können. Das wird nochmals eine sehr heiße Phase, in der wir alle versuchen müssen, die Betroffenheit der Landwirte zu minimieren. Wir vom Verband werden die Bauern dabei natürlich weiter eng begleiten“, versichert Sümpelmann.
Gespräche für eine etwaige Rahmenregelung mit Amprion führen derzeit alle von der A-Nord betroffenen Bauernverbände gemeinsam. „Sobald wir da Fortschritte erreichen, informieren wir unsere Bauern“, sagt Sümpelmann.