Landwirtschaftliche Rentenbank
25 Mio. € für Bioökonomie-Fonds
Die Landwirtschaftliche Rentenbank beteiligt sich an Wachstumskapital-Fonds, ECBF, und ist darüber in Unternehmen der Bioökonomie investiert. Das Finanzvolumen beträgt 25 Mio. €.
Für die Transformation der Land- und Forstwirtschaft sind Innovationen notwendig. Daran besteht kein Zweifel. Wo es hakt, ist beim Geld. Für innovative AgTech- und FoodTech-Start-ups in Europa ist es oft schwierig, Kapitalgeber zu finden. Genauso schwierig ist es für Kapitalgeber, sich mit ihrem Geld an den meist riskant geltenden Unternehmungen zu beteiligen. Fachleute sprechen von "unzureichend entwickelten Venture Capital Marktes". Diese Lücke zwischen erforderlicher und tatsächlicher Finanzierung sieht die Landwirtschaftliche Rentenbank und will sich mit 25 Mio. € am European Circular Bioeconomy Fund (ECBF) beteiligen. Der Fonds investiert seine Mittel in innovative Wachstumsunternehmen der Bioökonomie.
Warum Bioökonomie?
Die Bioökonomie nimmt nach Ansicht der Landwirtschaftlichen Rentenbank in der Land- und Forstwirtschaft eine Schlüsselrolle für die Nahrungsmittelversorgung und die Produktion erneuerbarer Ressourcen ein.
Was ist Bioökonomie: Die Bundesregierung definiert Bioökonomie als die Erzeugung, Erschließung und Nutzung biologischer Ressourcen, Prozesse und Systeme, um Produkte, Verfahren und Dienstleistungen in allen wirtschaftlichen Sektoren im Rahmen eines zukunftsfähigen Wirtschaftssystems bereitzustellen.
"Wir brauchen neue Technologien und Geschäftsmodelle, um die Herausforderungen, die an die Land-, Forst- und auch Ernährungswirtschaft gestellt werden, zu meistern", betont Nikola Steinbock, Sprecherin des Vorstands der Rentenbank vergangene Woche bei Bekanntgabe des Investitionsvorhabens in den Medien. Ziel sei es, den Verbrauch fossiler Rohstoffe zu verringern, den Übergang zu einer biobasierten Kreislaufwirtschaft zu fördern und zu einer nachhaltigen, klimaneutralen Entwicklung beizutragen. Der Weg dorthin führt offenbar über "ECBF". "Mit unserer Beteiligung am ECBF leisten wir einen wichtigen Beitrag für den nachhaltigen Wandel“, kommentiert Steinbock.
Was ist der ECBF?
Der ECBF ist ein von der Europäischen Union initiierter Fonds mit Sitz in Luxemburg und wird nach Angaben der Rentenbank von Hauck & Aufhäuser Funds Services S.A. als Alternative Investment Fund Manager (AIFM) verwaltet. Das Fondsmanagement sammelt das Kapital innerhalb eines festen Zeitraums bei Investoren ein. Privatpersonen können nicht am Kapitalmarkt in den ECBF investieren.
Die Mittel investiert der ECBF vorzugsweise in Europa in Wachstumsunternehmen aus dem Bereich der Bioökonomie und der Kreislaufwirtschaft. Der Fonds beteiligt sich ausschließlich an Unternehmen, die strenge ESG-Kriterien erfüllen. ESG steht für Environment, Social, Governance, also Umweltschutz, soziales Verhalten/faire Arbeitsbedingungen sowie transparente Unternehmensführung. Es gibt auch die SRI-Kriterien. SRI steht für Socially Responsible Investment, also ressourcenschonendes und verantwortungsvolles Anlegen. Die SRI-Kriterien sind schärfer als die ESG-Kriterien.
Mit ihrem Engagement in den ECBF will die Landwirtschaftliche Rentenbank das Innovationstempo in der Land- und Forstwirtschaft erhöhen und zudem neue Absatzmärkte im Bereich Bioökonomie für die Branche entwickeln.
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