Zu Gast im Reich der Pandas

Ein Land mit 1,3 Mrd. Einwohnern und frei laufenden Pandabären zu erleben – diese Möglichkeit hat nicht jeder. Fünf Agrarstudenten der FH Südwestfalen nutzten ihre Chance und reisten gemeinsam nach China.

Es wird eine Reise in eine ganz andere Kultur – das wussten die fünf Studenten aus dem Fachbereich Agrarwirtschaft der Fachhochschule Südwestfalen bereits vor dem Antritt ihrer Reise. Gemeinsam absolvieren sie das Masterstudium der Agrarwirtschaft in Soest und gemeinsam machten sie sich auch auf den Weg in die
chinesische Provinz Sichuan.

Sandra Kronenberg aus Ratingen, Friederike Schürmann aus Lemgo, Elisabeth Heimann aus Ahlen, Christina Schmitte aus Schmallenberg und Daniel Laufer aus dem hessischen Alsfeld erzählen von einem besonderen Erlebnis, das sie so schnell nicht vergessen werden.

Die Sprache war ein Zungenbrecher

Der Tag begann für die Studenten aus Deutschland meistens mit Sojamilch, gekochten Eiern und Teigtaschen, die mit Reis und Hack gefüllt waren. Brot, Kaffee und Käse blieben Wunschdenken.

Am ersten Morgen gab es für die Gäste aus Deutschland Kuhmilch. Die ist in China selten und teuer. 90 % der Chinesen leiden genetisch bedingt unter einer Laktoseintoleranz und können den Milchzucker nicht abbauen.

Zu den Vorlesungen und Ausflügen wurden die deutschen Gäste immer von ihren chinesischen Dolmetschern abgeholt. Sie übersetzten die Gespräche ins Englische. „Keiner von uns spricht Chinesisch. Wir hatten schon Schwierigkeiten, uns die verschiedenen Namen zu merken“, berichtet Christina Schmitte über die zungenbrecherische Aussprache.

Alles ohne Traktoren

Die Studenten besuchten ein Versuchsgut. Neben Mastschweinen waren Sauen der unterschiedlichsten Rassen zu finden. „Die Ställe waren sehr bescheiden und würden bei uns in Deutschland durch jede QS-Prüfung fallen“, beschreiben Friederike Schürmann und Elisabeth Heimann, die beide von Betrieben mit Schweinemast kommen, ihren Eindruck.

„Im Norden der Provinz soll es sehr große Betriebe mit Schweinmast geben, aber die standen nicht auf unserem Besuchsprogramm“, so die Studenten. Denn die Provinz Sichuan ist mit 60 Mio. geschlachteten Schweinen der größte Schweineproduzent Chinas. Aber nur 30 % der Schweine werden in größeren Betrieben gehalten. Über 85% der Menschen in Sichuan leben auf dem Land. Jeder Haushalt bewirtschafte eine Fläche von etwa 1000 m² und hält oft nur zwei Schweine.

Daniel Laufer vermisste Traktoren. „Während unseres gesamten Aufenthaltes haben wir keinen einzigen Trecker gesehen und auch keine Arbeitsgeräte“, so der Masterstudent. Das Pflanzen, Düngen und Hacken auf dem Versuchsgut war alles Handarbeit.

Niedliche Pandabären

Die Gegend um Chengdu ist berühmt für ihre Pandabären. Sie sind das Wahrzeichen Sichuans. Die Soester haben die Bären mit ihrem typischen schwarz-weiß gefärbten Fellkleid in einem Nationalpark in ihrer natürlichen Umgebung erlebt. „Sie ernähren sich zwar ausschließlich von Bambus, flößen einem aber mit einer Größe von 1,70 m doch gewaltig Respekt ein“, beschreibt Daniel Laufer die „niedlichen“ Bären.