Stories vom Hof erzählen

Thomas Fabry verbreitet „Stories“ aus der Landwirtschaft über die sozialen Medien. Per Snapchat und Instagram erreicht der Agrarstudent vor allem die Generation der unter 20-Jährigen. Doch wie „füttert“ er die Kanäle?

Interessant für die Öffentlichkeitsarbeit für den Hof ist die „Story“-Funktion bei Snapchat und Instagram. Verschiedene Formate wie Fotos, Kurzvideos und Animationen lassen sich aneinanderreihen. „So erreiche ich als Landwirt vor allem die unter 20-Jährigen“, sagt der Agrarstudent, der an der Hochschule Osnabrück seinen Schwerpunkt auf Kommunikation gelegt hat.

Denn sie nutzen nicht mehr Facebook, sondern eher die sozialen Medien Instagram und Snapchat. Dort macht der 24-Jährige mit kleinen Geschichten Öffentlichkeitsarbeit für die Landwirtschaft. Nutzer finden ihn bei beiden Apps unter „Landwirtzukunft“.

Der Hofnachfolger hat sein Smartphone im Stall und auf dem Acker immer griffbereit. „Ich zeige den Alltag auf dem Betrieb.“ Für viele, die nicht aus der Landwirtschaft kommen, ein ungetrübter Blick hinter die Kulissen. Meistens bietet der Hof-Alltag genug Stoff für eine gute Geschichte.

„Der alltägliche Wahnsinn auf dem Betrieb eben.“

Der Klassiker: Der Junglandwirt hat sich etwas für den Tag vorgenommen. Dann geht etwas im Stall zu Bruch – er muss improvisieren. „Der alltägliche Wahnsinn auf dem Betrieb eben.“ Am Ende läuft dann aber doch alles. „So habe ich einen kleinen Spannungsbogen mit einem Happy End für die Story.“

Der Sauerländer „beackert“ aber auch Fachthemen, wie das Kupieren von Ferkelschwänzen oder den Pflanzenschutz. Diese Themen brauchen meist eine Erklärung, die er direkt in die Kamera spricht. Wichtig ist dabei, nicht zu fachlich zu werden. Denn viele seiner Zuschauer haben keinen landwirtschaftlichen Hintergrund.

Für kompliziertere Geschichten macht er sich im Vorfeld ein kleines „Drehbuch“. Welche Inhalte sollen sie haben und in welcher Reihenfolge sollen die einzelnen Sequenzen erscheinen. „Ich versuche, einem roten Faden zu folgen und Hochs und Tiefs einzubauen“, sagt Thomas Fabry. „Denn die Story sollte den Zuschauer nicht nur inhaltlich, sondern auch emotional packen.“

Dabei verheimlicht er nicht, dass der Tod auch zum Hofalltag gehört. Er hat schon Fotos von einem verendeten Schwein gezeigt. „Wichtig ist, den Fall für den Nutzer einzuordnen und ihn nicht einfach unkommentiert zu zeigen“, verdeutlicht der Sauerländer.

Das Auge ansprechen

Die aufgenommen Fotos lassen sich mit Text, Stickern und Emojis versehen. „Bei Snapchat und Instagram wird viel Wert auf das Visuelle gelegt“, sagt der Hofnachfolger und warnt in einem Atemzug: „Das lockert zwar alles auf. Man sollte aber aufpassen, nicht albern zu werden.“ pat

Weitere Tipps zur Öffentlichkeitsarbeit findet ihr auf seiner Homepage .



Mehr zu Snapchat und Instagram in der aktuellen Wochenblatt-Ausgabe 32/17.