Landjugend setzt sich für Wildbiene ein

Mehr als 200 Insektenhotels haben die Ortsgruppen der Westfälisch-Lippischen Landjugend gebaut. Damit haben sie eine Wette gegen den Landesvorstand gewonnen. Im Herbst lässt der ein Grillfest springen.

Eine Wette zu verlieren, ist eigentlich nicht schön. Doch die Vorsitzenden der Westfälisch-Lippischen Landjugend (WLL) können damit sehr gut leben. Sie hatten mit den Ortsgruppen gewettet, dass sie es nicht schaffen, innerhalb von zwei Monaten 70 funktionstüchtige Insektenhotels zu bauen und aufzustellen.

Am Sonntagabend stand fest: 218 Nisthilfeneinheiten, mit den Maßen 40x40cm, sind es geworden. „Noch nie hat es so viel Freude bereitet, eine Wette zu verlieren“, sagt der Vorsitzende Stefan Schmidt

Franziska Trepte, Vorsitzende der WLL, fügt hinzu: „Schaut man sich die Zahl 218 an und rechnet einmal hoch, wie viel Planungszeit und Handarbeit in jeder der 40cm x 40cm-Nisthilfeneinheiten steckt, wird einem bewusst, wie viel Engagement überall in Westfalen-Lippe in die einzelnen Projekte geflossen ist. Und das nachhaltig, denn die Nisthilfen bleiben.“

Nachhaltiger Insektenschutz

Zur Vorgeschichte: Die WLL hatte sich recht schnell für Aktionen zum nachhaltigen Insektenschutz ausgesprochen. Vielen Ortsgruppen sehen es als Anstoß zu weiteren Projekten und wollen ihre Nisthilfen verbessern.

Die Landjugend Brockhagen-Kölkebeck hat zum Beispiel auf einen ehemaligen Kippwagen und Viehanhänger ihre Hotels gebaut. Allein 200 Arbeitsstunden investierten die Landjugendlichen aus dem Kreis Gütersloh in dieses Projekt. Die Wagen stehen in die Nähe von Blühstreifen, die der landwirtschafliche Ortsverein angelegt hat. So haben die Wildbienen auf Dauer genug Nahrung.

Die Landjugend Norddinker stellte ihre Nisthilfen in einem Naherholungsgebiet auf. Damit macht sie sich im Rahmen einer Protestaktion gegen den Ausbau einer Fläche mit Schwerindustrie stark.

Aktion #landgemacht

Bei der Landesversammlung im Herbst bedankt sich der Vorstand der WLL mit einem großen Grillfest. Dann werden die Ortsgruppen prämiert, die die meisten Arbeitsstunden hineingesteckt haben. Außerdem wird es einen Jury-Sonderpreis für das Projekt geben, das sich am kreativsten und engagiertesten erwiesen hat.

Die Aktion der WLL ist eingebettet in das Projekt #landgemacht des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). Er wird in diesem Jahr 70 Jahre jung. Gemeinsam soll in ganz Deutschland gezeigt werden, wie die Landjugend lebenswerte ländliche Regionen gestaltet.

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