Olympische Spiele 2020

Olympia: Der Traum ist verschoben

Franziska Kampmann war auf dem besten Weg, im Sommer bei den Olympischen Spielen zu starten. Jetzt packt die Ruderin auf dem Hof ihrer Eltern an und hofft, im nächsten Jahr in Tokio dabei zu sein.

Wir erreichen Franziska Kampmann auf dem elterlichen Hof im Norden von Dortmund zwischen Lünen und Waltrop. Sie halten dort 50 Milchkühe samt Nachzucht, mästen Bullen und stellen Käse her. Eigentlich wäre die gelernte Landwirtin jetzt im Ruderzentrum in Berlin, um sich auf Weltcuprennen und Olympia vorzubereiten.

Doch am Dienstag, den 24.März, wurden die Olympischen Spiele in Tokio aufgrund der Ausbreitung des Corona-Virus in das Jahr 2021 verschoben. Wir sprachen mit der jungen Athletin und Agrarstudentin.

Doppelvierer der Frauen

Wochenblatt: Franziska, du bist seit zwei Jahren Teil des deutschen Doppelvierers der Frauen und wärst vermutlich im Juli bei den Olympischen Spielen gestartet. Wie hast du die Entscheidung am Dienstag aufgenommen?

Kampmann: Als die Entscheidung fiel, war das ein ordentlicher Dämpfer. Trotz eines vollen Trainingsplans habe ich an dem Tag einfach nichts gemacht. Natürlich kann ich die Verschiebung aber nachvollziehen. Es ist zurzeit die richtige Entscheidung. Bei den Olympischen Spielen kommen so viele Menschen zusammen. Das kann gegenwärtig niemand verantworten.

Wochenblatt: Die Olympischen Spiele finden vermutlich im Sommer 2021 statt. Worauf hoffst du?

Kampmann: Ich hoffe, dass die Spiele relativ früh im Jahr 2021 stattfinden und dass ich mich nicht noch anderthalb Jahre auf dm Trainingsniveau halten muss. Denn das bisherige Training war darauf ausgelegt im Juli Höchstleistung zu zeigen. Jetzt den Hebel umzulegen und passend wieder hochzufahren, wird eine Herausforderung sein.

Wochenblatt: Wie sah deine Vorbereitung bis dato aus?

Kampmann: Das Training der vergangenen Monate und Wochen war...