Mit Landwirtschaft auf Tuchfühlung

Journalisten von morgen unterwegs auf westfälischen Höfen: Auf Einladung der Stiftung des Landwirtschaftsverlages waren 15 Studierende der Deutschen Journalistenschule München (DJS) zu Gast.

Mehr als 2400 junge Menschen haben bereits die Ausbildung an der DJS absolviert, darunter bekannte Journalisten wie die TV-Moderatoren Sandra Maischberger, Christine Westermann oder Günther Jauch. Genau wie die drei früheren Absolventen der Deutschen Journalistenschule möchten auch die Teilnehmer des aktuellen Kurses bald Beiträge für die großen Medienhäuser und Sender produzieren. An Themen aus Umwelt, Landwirtschaft und Ernährung werden die meisten in ihrer Berufslaufbahn nicht vorbeikommen. Genau da setzt die Kernidee eines Projektes an, das in der vergangenen Woche zum fünften Mal stattfand, und zwar junge, angehende Journalisten mit Landwirten und Agrarvertretern ins Gespräch zu bringen.

Brücken bauen

Das Interesse an Fragen des Landlebens, der Landwirtschaft und der Ernährung ist in der Öffentlichkeit, aber auch in den Medien ungebrochen, vielleicht sogar stärker denn je. Journalisten mangelt es selten an Interesse oder journalistischer Neugier, häufig aber an direkten Kontakten zur Landwirtschaft.

Genau diese Kontakte konnten die 15 angehenden Journalisten, begleitet von Sven Szalewa aus der Leitung der DJS, von Mittwoch bis Freitag vergangener Woche knüpfen und die Landwirtschaft hautnah kennenlernen. Nach Besuchen des Agravis-Mischfutterwerkes und der Handelskette Superbiomarkt AG in Münster ging es am Donnerstag in Kleingruppen zu Höfen in Westfalen. Die Kleingruppen wurden von Fachredakteurinnen und -redakteuren des Wochenblattes sowie aus den Redaktionen von „profi“ und „top agrar“ begleitet.

Diese Höfe besichtigt

Die folgenden Betriebe öffneten für die Gäste der Journalistenschule ihre Türen und Stalltore:

  • der Sauenbetrieb Ermann in Senden,
  • der Biosauenbetrieb Winkelmann in Dülmen,
  • der Bullen- und Schweinemastbetrieb Lintel-Höping in Senden,
  • der Milchviehbetrieb Schulte Althoff in Haltern am See,
  • der Biomilchviehbetrieb Barenbrügge Eising in Rosendahl,
  • der Milchvieh- und Direktvermarkterbetrieb Große Kintrup in Münster-Handorf,
  • der Schweinemastbetrieb Selhorst in Ascheberg und
  • das Agrartechnikunternehmen Claas in Harsewinkel.

In der Abschlussdiskussion am Freitag standen Schweinehalterin Theresa Ungru aus Hörstel-Dreierwalde und Wochenblatt-Redakteur Gisbert Strotdrees den Journalisten Rede und Antwort.

Und das Resümee?

Das Fazit der DJS-Klasse nach drei Tagen: Sie hätten Einblick in eine Welt erhalten, die die meisten bisher kaum oder gar nicht kannten. „Landwirte sind für uns kein abstrakter Begriff mehr. Wir haben sie als Menschen erlebt, die uns gegenüber offen ihre Sichtweisen, ihre Probleme und ihre Themen geschildert haben“, so der Tenor der 15 angehenden Journalisten.

Was ist die Journalistenschule?

Das Kürzel DJS steht für: Deutsche Journalistenschule München. Sie zählt zu den bundesweit angesehenen Ausbildungsstätten für Medienberufe. Zu den 40 Trägern der DJS gehören öffentliche und private Druck- und TV-Medien, außerdem Verbände, Unternehmen und Stiftungen wie dem Deutschen Journalistenverband, dem Verband Bayrischer Zeitungsverleger oder der Deutschen Journalistenunion. Hinzu kommen Fördermittel der Stadt München, des Freistaates Bayern und des Bundes. Jährlich werden 45 junge Leute, die meist zuvor einen Bachelor- oder Masterstudiengang abgeschlossen haben, für den Print-, Online-, Funk- oder TV-Journalismus ausgebildet. Die 15-monatige Ausbildung an der DJS ist für die Schülerinnen und Schüler kostenfrei.