Landtechnik im Mini-Format

Allrad, LED-Lichter, „Hundegang“ – es gibt fast nichts, was diese Spielzeugtrecker nicht können. Umgebaut und aufgemotzt haben sie drei Jungs aus Herzfeld und Wadersloh. Unser Video zeigt ihre gut 4x4m große Landtechnik-Welt.

Es brummt, summt und blinkt. Hier beackert jemand das Feld, dort schiebt einer das Silo zusammen. Im Steinbruch stehen Bagger und Kipper für die nächste Schicht bereit und woanders wird der neu eingebaute „Hundegang“ vom Schlepper getestet. Diese Szenen spielen sich nicht etwa auf weiter Flur ab, sondern auf wenigen Quadratmetern in einer Scheune in Wadersloh, Kreis Warendorf. Dort haben die Freunde Christoph Roxel, Robin Schulze Raestrup und Henrik Pöpsel eine eigene kleine Landmaschinenwelt erschaffen.

„Der braucht Allrad“

Auf einer gut 4 x 4 m großen Platte stehen, fahren und arbeiten rund 20 verschiedene Spielzeugmaschinen in einer detailreich ausgestalteten Miniaturwelt. Einige davon bedienen die 16- und 17-jährigen Jungs von Hand, andere per Fernsteuerung. Doch den meisten Spaß bringt es ihnen, die Spielzeugtrecker eigenhändig aufzuschrauben, umzubauen und mit allerhand Technik „aufzumotzen“. „Abgesehen von Zapfwellen kriegen wir eigentlich alles eingebaut“, sagen die Hobbyingenieure Robin, Henrik und Christoph. Auf dem Schweinebetrieb von Christophs Eltern ist die Modellanlage aufgebaut.

Angefangen hat alles vor einigen Jahren im Spielzimmer von Robin Schulze Raestrup. „Ich hatte mir ein Silo gebaut und Sägespäne darin angehäuft. Der ferngesteuerte Trecker aus dem Laden kam da aber nicht alleine hoch“, erzählt der Schüler. „Dass der Trecker sich immer festgefahren hat, hat so genervt, dass wir ihm Allrad einbauen wollten.“

"Fuckelarbeit"

Schon mit elf oder zwölf Jahren schraubten die Freunde den ersten Traktor um. Am Anfang half ihnen noch Robins Vater, Elmar Hinse-­Raestrup, dabei, der Elek­troinstallateur von Beruf ist. „Das war vielleicht eine Fuckelarbeit“, erzählt er. Minimotoren, winzige Platinen und Kabel auf so wenig Platz anzubauen, festzulöten oder aufzukleben, ist offenbar nichts für Erwachsenenhände. Die Jungs waren schnell auf sich gestellt.

Selbst ist der Schrauber

„Heute kaufen wir eigentlich nur noch Standmodelle ein“, erzählt Henrik und meint damit Spielzeug, das nicht schon vom Hersteller mit einer Fernsteuerung ausgestattet wurde. Wenn man ferngesteuerte Modelle kauft, muss man mit bis zu 160 € Kosten rechnen. Dagegen sind die Standmodelle mit 30 bis 80 € relativ erschwinglich. „Und die Technik können wir selbst eh besser einbauen“, sagt Robin selbstbewusst. Den Beweis am Sägespäne-Silo hatte er ja bereits geliefert. (ep)

Den vollständigen Bericht mit weiteren Fotos lest ihr in Wochenblatt-Ausgabe 26/17.