Ausbildungsberufe in der Hauswirtschaft

Fachpraktiker Hauswirtschaft als Start ins Berufsleben

Neben der Ausbildung zum/zur Hauswirtschafter/in gibt es noch zwei weniger bekannte Ausbildungen in diesem Berufsfeld: Fachpraktiker Hauswirtschaft und Fachpraktiker personenbezogene Serviceleistungen.

"Diese dreijährigen Ausbildungen zum Fachpraktiker Hauswirtschaft und personenbezogene Serviceleistungen richten sich an Schüler und Schülerinnen, die einen nachgewiesenen Förderbedarf haben", berichtet Ingrid Seggewiß. Die Agentur für Arbeit fördert diese Ausbildungswege, ergänzt die Lehrerin für Hauswirtschaft am Berufskolleg Lise Meitner in Ahaus, Kreis Borken.

Beim Fachpraktiker Hauswirtschaft "drehen" sich zwei Drittel der Inhalte um hauswirtschaftliche Themen und ein Drittel um das Betreuen und Versorgen von Personen. Beim Fachpraktiker personenbezogene Serviceleistungen ist es genau umgekehrt.
Der Unterschied zur "herkömmlichen" hauswirtschaftlichen Ausbildung ist, dass die Absolventen überwiegend in Routinearbeiten und unter Anleitung tätig sind. Außerdem können die jungen Leute Nachhilfestunden bekommen, wenn sie Hilfe beim Schulstoff brauchen. Nach drei Jahren haben die Azubis den Berufs- und den Hauptschulabschluss nach Klasse 9.

Ingrid Seggewiß sieht in diesem Berufsfeld gute Chancen auf einen Arbeitsplatz.

Jens Justus ist von seiner Ausbildung in einer Tagespflege für Senioren begeistert. (Bildquelle: Pröbsting)

Ausbildung in einer Tagespflege für Senioren

Jens Justus absolviert die Aus­bildung "Fachpraktiker personen­bezogene Serviceleistungen" im zweiten Lehrjahr in der Tagespflege im Haus Walburga in Velen. Dort verbringen 14 Senioren ihren Tag. Der junge Mann ist für die Küche zuständig und erledigt alle Aufgaben rund um die Mahlzeiten, wie Tische decken oder den Geschirrspüler einräumen. Außerdem reicht er das Essen.
Zudem bietet er den Senioren abwechslungsreiche Angebote für die Freizeit, er liest ihnen aus der Zeitung vor oder geht mit ihnen in die Kirche. Zur Ausbildung gehört ein dreimonatiges Praktikum in einer Großküche. Zur Berufsschule geht er im Wechsel einen oder zwei Tage in der Woche zum Berufskolleg nach Ahaus.

Für 50 Leute kochen

Stefanie Pütz aus Coesfeld hat sich für den hauswirtschaftlichen Zweig der Fachpraktiker-Ausbildung entschieden. Sie arbeitet in der Großküche des Internationalen Bundes in Coesfeld. Dabei handelt es sich um einen freien Träger der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit. Er bietet Berufseinsteigern Ausbildungsplätze an, um sie auf ihrem Berufsweg zu unterstützen. "Wir kochen täglich für alle Auszubildenden in der Einrichtung das Mittagessen – auch für die aus anderen Ausbildungsbereichen", berichtet die junge Frau, die auch privat gern kocht und backt. Das sind bis zu 60 Mittagessen. Hinzu kommen Bewirtungen, wenn Gäste kommen. Außerdem stehen Wäschepflege und Hausreinigung auf dem Lehrplan, ebenso ein Praktikum in einer anderen Großküche.

Stefanie Pütz hat sich für den Schwerpunkt Hauswirtschaft entschieden. Denn auch privat backt und kocht sie gern. (Bildquelle: Pröbsting)

Infos zur Ausbildung:

Weitere Informationen zur Ausbildung zum Fachpraktiker Hauswirtschaft und personenbezogene Serviceleistungen gibt es bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen und zwar hier.

Außerdem kann die Berufsberatung beim Arbeitsamt weiterhelfen.

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