Facebook für den Hof

Welche Tipps und Tricks gibt es beim Kommentieren und Posten in den sozialen Netzwerken? Wie lässt sich der Betrieb bei Facebook darstellen? Wie kann man online auf Kritik an der Landwirtschaft reagieren?



Ein rauer Wind schlägt der modernen Landwirtschaft in den sozialen Netzwerken im Internet entgegen. PETA und Co. attackieren über Facebook und Twitter den Berufsstand. Wie Landwirte Facebook für sich nutzen und auf Anschuldigungen reagieren können, zeigten Bernhard Lütke Entrup, Referent für Öffentlichkeitsarbeit des WLV, und Marcus Holtkötter, Schweinehalter aus Altenberge im Kreis Steinfurt. Sie verrieten Tipps und Tricks auf einem Seminar des WLV am Dienstag vergangener Woche in Herford.

Ein guter Beitrag

Landwirte können per Facebook der Landwirtschaft ein Gesicht geben. In dem sozialen Netzwerk lässt sich der eigene Betrieb darstellen. Dabei ist bei Facebook wichtig: Der veröffentlichte Beitrag, der sogenannte Post, soll gelikt und geteilt werden. Dadurch erhält er mehr Beachtung. Fotos und Videos erhöhen die Aufmerksamkeit des Beitrages. So lässt sich die tägliche Arbeit auf dem Hof den Facebook-Freunden zeigen.Bilder und Videos müssen nicht gleich auf Hochglanz getrimmt sein. Ruckeln und Versprecher bürgen für Glaubwürdigkeit.

Richtig kommentieren


Wenn eine Tierrechtsorganisation einen angeblichen Skandal in deutschen Ställen aufgedeckt hat und das auf der Facebook-Seite der Organisation veröffentlicht, kann der Landwirt sich direkt in die Debatten einmischen. Unter dem Post lassen sich Kommentare schreiben. „Ich schreibe für den, der mitliest, und nicht für den, der mitdiskutiert“, verdeutlicht Holtkötter. „Der Landwirt gilt als glaubwürdiger als der Funktionär des Bauernverbandes.“

Er empfiehlt, sich mit dem richtigen Namen anzumelden. Denn Pseudonyme gelten in einer Diskussion als unglaubwürdig. Außerdem gilt: „Bleibt in der Diskussion sachlich und freundlich.“ Bei offenkundigen Verstößen gegen die gute fachliche Praxis soll man sich lieber in den Kommentaren zurückhalten und auf die Gesetzeslage hinweisen, betont Holtkötter. Denn nichts würde mehr die Glaubwürdigkeit des Berufsstandes verspielen als Schönreden von Verstößen.

Bei Facebook lassen sich die Beiträge, aber auch die einzelnen Kommentare unter dem Beitrag liken. Kommentare, die einem gefallen, sollte man liken, rät Holtkötter. Denn der oberste Kommentar unter einem Beitrag ist der, der die meisten „Gefällt-mir“-Klicks geerntet hat, und nicht der aktuellste Kommentar. Patrick Otte


Mehr Tipps findet ihr in Folge 6 des Wochenblattes auf Seite 102.