Das sind die Besten aus NRW

Berufswettbewerb der Land- und Forstwirte 2019

Beim Landesentscheid der Land- und Forstwirtschaft stellten 40 Kandidaten des Berufswettbewerbs 2019 ihr Können und Wissen unter Beweis.

Unter dem Motto „Grüne Berufe #landgemacht – Qualität. Vertrauen. Zukunft.“ startete der 34. Berufswettbewerb der Landjugend am Dienstag vergangener Woche in den Landesentscheid. Der NRW-Wettbewerb fand bei den landwirtschaftlichen Auszubildenden im Versuchs- und Bildungszentrum Landwirtschaft Haus Düsse in Bad Sassendorf und bei den Forstwirten im Waldpädagogischen Zentrum Burgholz in Wuppertal statt.

Die 20 Auszubildenden zum Landwirt (Leistungsgruppe I) hatten sich vorab in den Kreis-Vorentscheiden mit insgesamt 458 Teilnehmern für den Landeswettbewerb qualifiziert. In der Leistungsgruppe II traten zehn Fachschüler in fünf Zweierteams an. Hier fanden keine Vorentscheide statt. Insgesamt 30 Wettkampfrichter – meist ehemalige Teilnehmer aus dem ganzen Bundesland – sorgten bei den Landwirten für den reibungslosen Ablauf der einzelnen Prüfungen.

Landwirte als Alleskönner

Beim Landesentscheid mussten die Junglandwirte folgende Stationen meistern:

  • Bonitur eines Getreidebestandes: Unter den Augen der Wettkampfrichter beurteilten die Teilnehmer einen Weizenbestand. „Wie ist das Entwicklungsstadium der Pflanzen, welchen Dünger würden Sie einsetzen und welche Wildkräuter und -gräser finden Sie im Bestand?“ Auf diese Fragen sollten die Schüler Antworten finden.
  • Tierbeurteilung: Im Stall konnten sich die Teilnehmer für Kuh oder Schwein entscheiden. Die Auszubildenden beurteilten beispielsweise drei Holstein-Friesian anhand von Euter, Körpergröße sowie Exterieur und bewerteten sie für einen möglichen Kauf. Die Teams der Fachschüler beurteilten eine Milchkuh anhand des Body Conditioning Score (BCS), checkten ihre Gesundheit und errechneten eine geeignete Futterration.
  • Ladungssicherung und Rangieren: Die Geschicklichkeit im Umgang mit großem Gerät zeigten die Berufsschüler bei der Ladungssicherung von Paletten und dem anschließenden Rangieren des Gespanns. Die Fachschüler hatten die Aufgabe, einen Anhänger ordnungsgemäß anzuhängen und rückwärts auf eine Waage zu setzen.
  • Präsentation: Auch ein sicheres Auftreten war gefragt. Die Berufsschüler durften vor der fiktiven Bürgerinitiative „Uns stinkt’s“ auf einem Infoabend über die Notwendigkeit der Düngung mit organischem Wirtschaftsdünger einen Vortrag halten. Die Fachschüler waren als Referenten zu einer Ausbildertagung eingeladen und sollten zum Thema „Ist die aktuelle landwirtschaftliche Berufsausbildung in Theorie und Praxis noch zeitgemäß?“ referieren. Die Themen hatten die jungen Leute bereits mit der Einladung zum Landesentscheid erhalten.
  • Schriftliche Prüfung: Hier durften die Teilnehmer ihr berufstheoretisches und allgemeines Wissen unter Beweis stellen.

Kräftemessen der Forstwirte

Nach sechs Jahren Pause fand in diesem Jahr wieder ein Landesentscheid für Forstwirte statt. In Wuppertal zeigten zehn Auszubildende ihr Können in Praxis und Theorie. Aufgaben, wie der Wechsel einer Motorsägenkette, Fallkerbanlage und Fällschnitt am Stock sowie Bestimmungen von Schadbildern, Holzarten und geschützten Pflanzen, stand bei ihnen auf dem Programm. Auch die Forstwirte bewiesen sich in einer schriftlichen Prüfung und hielten vor den Wettkampfrichtern eine Präsentation zum Thema ihrer Wahl.

Die Forstwirte hatten in Wuppertal viele Aufgaben rund ums Holz zu lösen. (Bildquelle: Hellermann)

Auf zum Bundesentscheid

Für die Sieger hat sich die gute Vorbereitung gelohnt: Als Gewinn erhielten sie eine Fahrt zur Grünen Woche 2020 mit Ehrung der Besten sowie Sach-, Geld- und Fortbildungspreise. Die Sieger der einzelnen Prüfungssparten Theorie, Praxis und Präsentation konnten sich zudem auf einen Sonderpreis freuen. Dieser ist mit jeweils 500 € dotiert und wird vom Wochenblatt im Rahmen seines 175-jährigen Jubiläums im Juni verliehen.

Das beste Fachschulteam und die jeweils zwei erstplatzierten Auszubildenden werden vom 2. bis 6. Juni 2019 das Land NRW beim Bundesentscheid in der Region Ammersee/Herrschingen in Bayern vertreten (siehe Kasten „Der Wettbewerb“).

Der Wettbewerb: Der Berufswettbewerb findet alle zwei Jahre statt. Nicht nur junge Leute aus der Landwirtschaft, sondern auch aus anderen grünen Berufen, wie Haus-, Tier- und Forstwirtschaft sowie Weinbau gehen beim Berufswettbewerb an den Start. Veranstalter des Bundeswettbewerbes sind der Deutsche Bauernverband, der Bund der Deutschen Landjugend, der Deutsche Landfrauenverband und die Schorlemer Stiftung.Auf Landesebene wird der Wettbewerb von der Landwirtschaftskammer NRW und dem Ring der Landjugend organisiert. Die Anforderungen sind deutschlandweit einheitlich.

Die Gewinner

Landwirte, Leistungsgruppe I (Auszubildende):

1. Heye Rettberg aus Liebenburg (Hof Heßling Zeinen in Rhede)

2. Sebastian Stens aus Sprockhövel (Berger und Schumacher GbR in Bielefeld)

3. Simon Gersemann aus Ibbenbüren (Robert Wegmann in Rheine)

Landwirte, Leistungsgruppe II (Fachschüler)

1. Johannes Richter und Ludger Könemann (Fachschule Münster)

2. Josef Hüging und Hermann Denne (Fachschule Borken)

3. Matthias Nienhaus und Felix Richter (Fachschule Borken)

Forstwirte (Auszubildende)

1. Frederik Haas aus Wuppertal-Ronsdorf (Forstverwaltung Stadt Wuppertal)

2. Tim Anthofer aus Köln (Forstbetriebsbezirk Großgrimberg)

3. Christian Teipel aus Schmallenberg (Forstverwaltung Stadt Schmallenberg)

Sieger Landwirte: Erste Reihe: Heye Rettberg, Simon Gersemann, Ludger Könemann, Matthias Nienhaus, zweite Reihe: Sebastian Stens, Johannes Richter, Felix Richter, hinten: Josef Hüging und Hermann Denne (Bildquelle: Lenfers)