Fleisch aus dem Labor

So entsteht Fleisch in der Petrischale

Mit Fleisch aus dem Labor verbinden sich viele Versprechen. Aber wie entsteht es eigentlich? Eine wichtige Rolle spielt ein Stoff aus dem Herzen ungeborener Kälber.

Fleisch besteht zu einem Großteil aus ­tierischem Muskelgewebe. Es kann auch außerhalb des Körpers eines Tieres in ­einer Zellkultur wachsen. Komplett ohne tierische Zutaten kommt aber auch das Fleisch aus dem Labor nicht aus. Denn wer außerhalb eines lebenden Organismus Gewebe züchten möchte, braucht dafür Stammzellen.

Tierische Zutaten notwendig

Um In-vitro-Fleisch herzustellen, sind daher tierische Zellen als Ausgangsmaterial notwendig. Diese werden dem Muskelgewebe lebender oder bereits geschlachteter Tiere entnommen. Die Muskelstammzellen sind in der Lage, neue Muskelzellen zu bilden – also neues Gewebe zu produzieren. Wenige Stammzellen reichen für die Produktion von verhältnis­mäßig viel künstlichem Fleisch.

Damit die Stammzellen auch außerhalb eines Organismus neues Gewebe produzieren können, braucht es einen Bioreaktor, eine Art „Brutkasten“ für Fleisch: Er sorgt dafür, dass stets eine stabile Wohlfühlumgebung für die Stammzellen herrscht. So können Sauerstoffzufuhr, Temperatur oder auch der pH-Wert ­genau gesteuert werden.

Aus dem Herzen ungeborener Kälber

Zudem brauchen die Stammzellen Nahrung. Dazu werden sie in kleinen Schalen – den Petri­schalen – direkt in einer Nährlösung kultiviert. Die Nährlösung enthält alles, was die Zellen zum Wachsen brauchen: Zucker, Fette, Proteine. Aber auch hier braucht es wieder tierische Zutaten, denn...