Erntehelfer

Zur Ernte ins Ausland

Island, Australien, Kanada: Die Agrarökonomie-Studentin Britta Volker lernte landwirtschaftliche Betriebe rund um die Welt kennen.

Nach zehn Stunden Heu­ballen pressen zieht Britta Volker den Schlüssel an ­ihrem Traktor ab. Ein letztes Maschinen­brummen ertönt, dann herrscht Stille. Es ist Nacht in Olds, Kanada. Der klare Himmel über Britta ist übersät mit Sternen. „Jeden Abend konnten wir die Milch­straße sehen“, erinnert sie sich. „Manchmal kam ein Kojote vorbeigeschlichen.“

Noch heute sieht die Agrarökonomie-Studentin aus Kiel das alles ganz genau vor sich, wenn sie die Augen schließt. Gemeinsam mit ihrer Freundin Anneke reiste sie im Sommer 2022 als Erntehelferin nach Kanada. Drei Monate lang arbeite­ten die beiden auf einem ­großen Betrieb mit 7000 ha Ackerbau mit Fokus auf ein angeschlossenes Lohnunternehmen.

Von der Idee zum Flug

Wie genau Britta auf die Idee kam, Erntehelferin im Ausland zu werden, weiß sie nicht mehr. „Viele meiner Kommilitonen und auch mein Bruder schwärmten oft von ihrer Zeit im Ausland“, erzählt Britta. „Irgendwann hat es mich einfach selbst gepackt.“

Ihr erstes Ziel: Island. Die damals 21-Jährige flog im April 2018 auf die nordische Insel und unterstützte einen kleinen Familien­betrieb während der Lammsaison. Dort standen vor allem die Geburtshilfe und Erstversorgung der Lämmer auf ihrem Tagesplan. Nach zehn Wochen auf dem Hof bereiste sie dann die Insel. „Das schöne an Island ist, dass das Land relativ klein ist, sodass ich in kurzer Zeit viel von der beeindruckenden Natur sehen konnte“, erzählt Britta.

Nach ihrer Island-Tour hatte sie Blut geleckt. So verbrachte sie den Winter 2019/20 im sonnigen Australien und entschied sich schließlich, auch 2022 während der Semesterferien zu verreisen – dieses mal nach Kanada.

Auf eigene Faust

Britta und Anneke flogen auf eigene Faust nach Nordamerika – das heißt, ohne die Hilfe einer Organisation in Anspruch zu nehmen. Das hatte sich für...