Zukunft: Arbeitsplatz Bauernhof

Die Zukunft verändert die Lebens- und Arbeitsmodelle der Frauen. Welche Folgen das für die landwirtschaftlichen Familienbetriebe hat, beleuchtete die WiN*-Tagung „Wendezeiten – Zukunft Arbeitsplatz Bauernhof“.

Manches von dem, was die Zukunft bringt, ist heute schwer vorstellbar. Sicher ist, „war so, ist so, bleibt so“ ist das falsche Motto, um bäuerliche Familienbetriebe für die Zukunft fit zu machen. Sicher ist auch, die klassische Arbeitsteilung verschwindet.

Am Montag voriger Woche nahmen 100 Bäuerinnen in Haltern am See im Kreis Recklinghausen mit Themen wie digitale (siehe Interview, Wochenblatt-Folge 46) und weibliche Revolution Fahrt in Richtung Zukunft auf.

Stille Revolution der Frau

Über die stille Revolution der Frau in der Landwirtschaft berichtete Hildegard Kuhlmann, Geschäftsführerin des Westfälisch-Lippischen Landfrauenverbandes. Demnach wird es so kommen, dass immer weniger Frauen als mitarbeitendes Familienmitglied auf den Höfen tätig sind und stattdessen ihr Know-How und ihre Zeit in eigene Betriebszweige stecken. Gleichzeitig werde es immer mehr Frauen geben, die außerlandwirtschaftlich ein eigenes Einkommen erwirtschaften und sich zu Hause gar nicht mehr in das betriebliche Geschehen einklinken. Dies sieht auch Sylvia Honsberg, IG Bauen-Agrar-Umwelt, so. Getrieben werde der Trend von einem Gleichstellungsanspruch der jungen Frauen und ihrem Bestreben, sich unabhängig vom Partner abzusichern, betonte die Gewerkschaftsfrau.

Junge Unternehmerin am Zug

Neben diesen Modellen gibt es noch die Kategorie: Unternehmerin. Zu der gehört die 30-jährige Landwirtin Theresa Ungru. Sie bewirtschaftet in Hörstel im Kreis Steinfurt einen Betrieb mit 110 ha Ackerland und 2000 Schweinemastplätzen. Ein zweites Standbein hat sie mit Photovoltaik und Windkraftanlagen geschaffen. Im Rahmen eines Workshops auf der Tagung skizzierte die junge Frau, wie sie ihren Betrieb für die Zukunft fit gemacht hat.

Fit für die Zukunft?

Am Ende zogen die Moderatorinnen der Veranstaltung Jutta Kuhles, Präsidentin des Rheinischen Landfrauenverbandes und Iris Fahlbusch, Referentin der LWK, ein positives Fazit. Die Zukunft eröffnet Frauen in der Landwirtschaft viele Wege. Sie müssen nur den Mut haben, Entscheidungen zu treffen, um das Gleichgewicht zwischen unternehmerischem Erfolg, eigenen beruflichen Herausforderungen und einem erfüllten Familienleben zu finden. rk

* WiN: Weiterbildung im Netzwerk der Frauen in der Landwirtschaft, ein Angebot der Landwirtschaftskammer (LWK) NRW

Den ungekürzten Beitrag lesen Sie in Wochenblatt-Folge 46/2017 oder über Ihr Wochenblatt-Plus-Abo.