Ziergehölze schneiden

Damit die „Frisur“ sitzt, sollten Ziergehölze keinen Einheitsschnitt erhalten. Das zeigte ein Fachseminar im Gartenbauzentrum Wolbeck.

Bauernjasmin und Schmetterlingsstrauch, Hartriegel und Hibiskus: Diese und viele andere Ziergehölze schmücken die heimischen Gärten. Sie erfreuen mit schönen Blüten und Früchten, bringen Struktur ins Grün und sorgen für Sichtschutz. Das alles bieten die Pflanzen aber nur, wenn sie fachgerecht geschnitten werden. „Bevor Sie ein Gehölz schneiden, sollten Sie überlegen, warum Sie diese Maßnahme ergreifen“, mahnte Carl Mertens vom Gartenbauzentrum Münster-Wolbeck. Der Gärtner und Landschaftsökologe leitete kürzlich ein Seminar zum fachgerechten Gehölzschnitt für Mitarbeiter von Garten- und Landschaftsbaubetrieben.

Wuchs und Blütezeit beachten


Durch einen Gehölzschnitt wollen Fachleute erreichen, dass die Pflanzen stabil und ihrer Art gemäß wachsen, viele Blüten entwickeln oder kräftige Jungtriebe bilden. Doch das ist gar nicht so einfach, weil es keinen Universalschnitt für Ziergehölze gibt. Vor allem die unterschiedlichen Wuchsformen und Blühzeitpunkte bestimmen, wie und wann ein Gehölz geschnitten wird.

„Leider sehe ich in vielen Gärten Einheitsschnitte“, bedauerte der Referent und ergänzte: „Da werden Gehölze fast rechteckig geschnitten oder jedes Jahr auf einer bestimmten Höhe gekappt.“ Derart gekappte Pflanzen wirken wie Bubiköpfe, bilden buschige Kronen, verkahlen unten und blühen mit der Zeit kaum noch. Von einem arttypischen Wuchs der Gehölze sei nichts mehr zu sehen, kritisierte Mertens und fuhr fort: „Es gibt außerdem Gehölze, die man höchstens auslichten, aber nicht zurückschneiden sollte, weil sie von Natur aus gleichmäßig und locker verzweigt wachsen. Dazu zählen beispielsweise die Felsenbirne, strauchartige Ahorn-Arten und die Zaubernuss." Brigitte Laarmann

Mehr dazu lesen Sie in der Wochenblatt-Ausgabe 48/2011 auf den Seiten 90/91.