Interview

Worauf Riester-Sparer achten sollten

Wir sprachen mit Heiko Taube, Versicherungsberater der landwirtschaftlichen Kreisverbände in Ostwestfalen, über das "Riestern": Für wen lohnen sich Riester-Veträge, worauf ist zu achten und wer hat Anspruch auf die Zulagen?

Wochenblatt: Herr Taube, viele Bäuerinnen und andere Frauen haben einen Riester- Sparvertrag abgeschlossen. Sie zahlen fortlaufend zum Beispiel in eine Rentenversicherung, einen Bank­sparplan, Bausparvertrag oder Aktienfonds ein. Warum lohnt sich das „Riestern“ hauptsächlich für Frauen mit Kindern? Wer hat Anspruch auf die Zulagen?

Direkt, also unmittelbar förderberechtigt ist derjenige, der pflichtversichert in einem gesetzlichen Rentensystem ist, wie zum Beispiel der Landwirtschaftlichen Alterskasse (LAK) oder der Deutschen Rentenversicherung. Bei der LAK sind das in der Regel der Landwirt und seine Ehefrau, für die Beiträge entrichtet werden. Bei der Rentenversicherung sind es alle Arbeitnehmer, für die Beitrag gezahlt wird, aber auch Personen in der Kindererziehungszeit, Pflegende, Mini-Jobber, Bezieher von Erwerbsminderungsrente sowie Arbeitssuchende. Aber auch Beamte sind förderberechtigt.

Nicht direkt förderfähig und damit mittelbar zulagenberechtigt sind Personen, die keinen Beitrag in diese Systeme leisten, wie etwa Selbstständige, Personen, die in ein Versorgungswerk zahlen (etwa Steuerberater, Rechtsanwälte, Ärzte), Hausfrauen oder Hausmänner ohne berufliche Tätigkeit. Für diese Personen gibt es allerdings eine Hintertür: Es reicht aus, wenn unter Verheirateten einer direkt förderfähig und zulagenberechtigt ist. Wenn diese Person einen Vertrag besitzt, dann kann auch der Partner mitmachen. Grundvoraussetzung ist aber immer: Jeder Vertragsinhaber muss mindestens 60 €/Jahr in den Vertrag einzahlen.

Für Frauen mit Kindern ist das Riestern deshalb so lohnend, weil hohe staatliche Zulagen in den Vertrag fließen: Jeder erhält eine Grundzulage von 175 €/Jahr (ab 2018). Dazu kommt die Kinderzulage von 185 €/Jahr für jedes Kind, für das man Kindergeld bekommt. Für Kinder, die 2008 oder später geboren sind, erhöht sich die Zulage sogar auf 300 €/Jahr. Die...