Wie wollen wir im Alter leben?

Wohnprojekt "Dorf in Dorf" in Lübbecke-Nettelstedt

In Lübbecke-Nettelstedt laufen derzeit die Planungen für ein nachbarschaft­liches und generationsübergreifendes Wohnprojekt auf Hochtouren. 35 Bewohner sollen dort ihren neuen Lebensmittelpunkt finden.

„Mein Haus verlasse ich nur mit den Füßen voran.“ Den Wunsch, bis zum Lebensende in den eigenen vier Wänden zu bleiben, haben viele Senioren. Wilfried Röwekamp aus Lübbecke-Nettelstedt verfolgt einen anderen Plan. Der 68-Jährige möchte sein Haus verkaufen und gemeinsam mit seiner Frau einen Neuanfang wagen.

„Im Alter möchten wir so leben wie im Urlaub“, beschreibt er seinen Traum. Statt des Zweifamilienhauses mit großem Garten soll es eine schicke, übersichtliche Wohnung sein. Und da das Ehepaar im Urlaub gerne einen Kaffee trinken geht, wünscht sich der Senior ein Café nebenan.

Wer hilft uns im Alter?

Bei all den Träumen ist der ehemalige Kirchmeister der Kirchengemeinde Nettelstedt auch Realist: Mit steigendem Alter wird das Paar Unterstützung benötigen. Anfangs beim Wocheneinkauf oder bei technischen Fragen, später möglicherweise in der Pflege. Es bedarf also mehr als einer altengerechten Wohnung allein. Vor einigen Jahren initiierte Wilfried Röwekamp de Rückbau des Gemeindehaus. Die Kirche wurde zukunftsweisend zum Gemeindezentrum umgebaut. Dabei wurde ein Grundstück frei. Zu seinen Freunden sagt er damals augenzwinkernd: „Hier bauen wir eine Alten-WG.“ Die Altersstruktur sollte gemischt sein, sodass die Bewohner sich im Alltag gegenseitig unterstützen könnten.

Anfangs war der Satz nur so daher gesagt. Doch die Idee ging ihm nicht aus dem Kopf. Das besagte Grundstück eignete sich bei genauerer Betrachtung nicht für das Vorhaben. Doch Wilfried Röwekamp verfolgte seinen Plan weiter. Auf der Suche nach Mitstreitern wandte er sich an die GBSL Bau- und Siedlungsgenossenschaft Lübbecke eG.

Direkt ins Pflegeheim?

Bei Geschäftsführer Achim Grube stieß Wilfried Röwekamp...


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