Neues Portal sucht Stellplätze

Wohnmobil-Urlaub auf dem Bauernhof

Corona sorgt für zwei starke Sommerferien-Trends: Urlaub in Deutschland und Urlaub mit dem Wohnmobil. Das Problem: Viele Campingplätze sind längst ausgebucht. Wo also hin mit dem fahrbaren Feriendomizil?

Eine Antwort hat das Hamburger Startup „Pop-Up Camps“. „Zu erleben, wie die Leute aus Mangel an legalen Angeboten exzessiv wildcampen, damit der Umwelt und den Kommunen schaden, hat uns kreativ werden lassen“, erklärt Geschäftsführer Jobst von Paepcke, selbst Sohn eines Landwirts. „Wir wollen zwischen Campingurlaubern und Grundstückseignern vermitteln. Unser Appell: Wer Platz hat, soll sich bei uns melden.“

Kurzfristiges Angebot

Die Macher sind überzeugt: „Ob Privatwald, unbestelltes Feld oder weite Grünfläche – Kapazitäten für den Corona-bedingten Camping-Boom gäbe es deutschlandweit genug.“ Sie wollen die Flächen zugänglich machen und vermitteln. Dazu haben die Plattform www.popupcamps.de entwickelt. Potenzielle Gastgeber – vom Grünanlagenbetreiber zum Landwirt – können dort ihre eigene Fläche temporär als Stellplatz für Wohnmobile anbieten.

Bis zu drei Stellplätze

So funktioniert es:

  • Grundstückbesitzer können Stellplätze für maximal drei Campingfahrzeuge mit Mindestabstand anbieten. Warum drei? Bei mehr Stellplätzen greifen jede Menge Verordnungen, in NRW zum Beispiel die Verordnung über Camping- und Wochenendplätze.
  • Jobst von Paepcke empfiehlt eine Größe von mindestens 150 m2 pro Parzelle.
  • Verfügbarkeit und Hausregeln obliegen dem Anbieter. Eine klassische Campingplatz-Infrastruktur mit Wasser- und Stromversorgung oder eine Entsorgung wird nicht benötigt, kann aber den Preis steigern.
  • Die Preisgestaltung ist flexibel. Jobst von Paepcke: „Für einen schönen Platz am See sind 40 € pro Nacht nicht zu hoch gegriffen. Für einen Platz im Hinterhof mit Müllcontainern nebenan sind 8 € vielleicht noch viel.“
  • Buchung und Bezahlung laufen über die Plattform. Sie kümmert sich auch um den in einigen Bundesländern erforderlichen Übernachtungsnachweis für die Gäste.
  • Als Gebühr verlangt die Firma 10 % des Umsatzes. Zusätzlich nimmt sie von den Gästen noch einmal den gleichen Betrag als Servicegebühr. Das heißt im Klartext: Inseriert ein Anbieter einen Stellplatz für 20 €/Nacht, bekommt er selbst 18 € und der Gast zahlt 22 €.

Zielgruppe sind Urlauber, die mit dem Wohnmobil unterwegs sind - und damit ihre sanitären Einrichtungen dabei haben. (Bildquelle: ©popupcamps.de)

Nachfrage-Spitzen abfangen

Ziel ist es vor allem, die große Nachfrage in den Haupt-Reisemonaten Juli und August abzufangen. Dazu hat die Firma auch schon einige Festivalgelände aktiviert. Auch Teile des Turniergeländes in Luhmühlen in der Lüneburger Heide stehen jetzt für Camper zur Verfügung. In den Startlöchern steht ein Pilotprojekt mit dem niedersächsischen Landesforstbetrieb. Er will einige Flächen für Camper öffnen.

So sieht es in Luhmühlen aus. Die weißen Kreide-Kreise markieren die Stellplätze. (Bildquelle: ©popupcamps.de)

www.popupcamps.de


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