Muss das sein? So viele Menschen an einem Ort zusammen zu holen. Gefragt hat sich das der Kreisvorstand auch. „Wir müssen mit Corona leben lernen“, fasst Teamsprecherin Iris Niermeyer die Position zusammen, die sich schließlich durchgesetzt hat. Die Landfrauen hätten eine Verantwortung, sich um ihre Mitglieder zu kümmern. Außerdem: „Wir stehen dafür, uns gesellschaftspolitisch einzubringen und wir müssen auch weiter in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.“
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Corona-konformes Konzept
Also strickten der Kreisvorstand und Geschäftsführerin Lisa Warder ein corona-konformes Konzept, eng abgestimmt mit dem Gesundheitsamt des Kreises und schließlich genehmigt vom Ordnungsamt der Stadt Lübbecke. Dazu gehörten diese Bausteine:
- Maximal jeder zweite Platz wurde belegt. In normalen Zeiten bietet die Stadthalle Lübbecke 640 Sitzplätze. Gut 200 Landfrauen und Ehrengäste meldeten sich an, einige machten aber noch am Montag einen Rückzieher.
- Statt durch einen Eingang leiteten die Landfrauen die Gäste durch vier Türen in die Halle. Iris Niermeyer mimte draußen den „Vorstopper“ und sorgte dafür, dass sich keine Schlangen bildeten.
- Drinnen desinfizierten sich die Gäste die Hände, legten dann die Garderobe ab und trugen sich anschließend mit Name, Adresse und Telefonnummer in eine Liste ein.
- Jeder nutzte einen neuen Kugelschreiber. Die vier Empfangstische wurden zwischendurch immer wieder desinfiziert.
- Jeder erhielt einen festen Platz mit Sitznummer. So lässt sich nachvollziehen, wer in wessen Nähe gesessen hat.
- Erst am Platz durften alle die Maske abnehmen. Bilder aus dem vergangenen Landfrauenjahr verkürzten die Wartezeit.
- Auf eine Pause verzichteten die Landfrauen genauso wie auf den Sektempfang. Stattdessen durften alle ein Getränk zum Platz mitnehmen.
Blick auf Neuinfektionen
Einen Strich durch die Rechnung hätte den Landfrauen der aktuelle Anstieg der Neuinfektionen machen können. Bis Montagmittag kletterte die 7-Tages-Inzidenz pro 100 000 Einwohner im Mühlenkreis auf 23,2, immer noch einer der niedrigsten Werte in NRW. „Soweit die Auflagen und die aktuelle Situation es zulassen, werden wir weiter Angebote machen“, betont Iris Niermeyer.