Positionspapier des Landfrauenverbandes zum nachhaltigen Fleischkonsum

Der Deutsche Landfrauenverband (dlv) spricht sich unter anderem dafür aus, den Fleischkonsum zu reduzieren. Die Landfrauen aus Westfalen-Lippe um Präsidentin Regina Selhorst stehen voll dahinter.

Wo soll die Reise bei den Themen Ernährung im Allgemeinen und dem Fleischkonsum im Speziellen hingehen? Dazu hat der Deutsche Landfrauenverband (dlv) kürzlich in einem Positionspapier Stellung bezogen. Zu den Kernaussagen des Papiers, das von den Landesverbänden mit Mehrheit verabschiedet wurde, zählen unter anderem folgende Punkte:

  • Eine nachhaltige Ernährung – und hier insbesondere ein maßvoller Fleischkonsum – kann einen Beitrag zur CO2-Reduzierung leisten. Auch gesundheitliche Aspekte sprechen dafür, den eigenen Fleischkonsum zu reduzieren. Fleisch ist grundsätzlich nicht ungesund, wir essen allerdings mehr als uns und der Umwelt guttut.
  • Der dlv folgt den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) beim Fleischkonsum von bis zu 600 g Fleisch und Wurst pro Woche pro Person. Der Bedarf kann individuell variieren.

Höhere Standards bei Lebensmitteln vergüten

  • Der dlv steht Fleischersatzprodukten grundsätzlich offen gegenüber. Oft handelt es sich jedoch um hoch verarbeitete Lebensmittel, die nicht zwangsläufig eine gesundheitlich und/oder ökologisch bessere Alternative sind.
  • Unsere Landwirtschaft bietet regionale und saisonale Nahrungsmittel, die eine gesunde und klimafreundliche fleischlose Ernährung ermöglichen.Der dlv bewertet den Umbau der Tierhaltung zu mehr Nachhaltigkeit und Tierwohl als Chance.
  • Höhere Standards müssen vergütet werden und dabei die Vielfalt der Haltungsformen von ökologisch bis konventionell abbilden.

Chance, ins Gespräch zu kommen

„Wir stehen voll hinter der Positionierung des dlv und sehen sie als Chance, um mit Verbrauchern, aber auch mit Landwirten ins Gespräch zu kommen“, betont Regina Selhorst, die Präsidentin des Westfälisch-Lippischen Landfrauenverbandes. „Wir dürfen uns als Verband nicht wegducken, wenn es darum geht, gesellschaftliche Entwicklungen und wissenschaftliche Erkenntnisse anzuerkennen.“ Den Landfrauen ist bewusst, dass ein reduzierter Fleischkonsum auch Auswirkungen auf den Absatz der landwirtschaftlichen Betriebe haben wird. „Es wäre jedoch zu kurz gesprungen zu sagen, dass der Fleischkonsum pro Kopf der einzige Faktor ist, der Änderungen auf dem Fleischmarkt hervorruft.“

Wahlfreiheit wichtig

Besonders wichtig sind Regina Selhorst in dem Positionspapier die Punkte Wahlfreiheit, Souveränität und Wertschätzung: So fordern die Landfrauen, dass es in Kantinen eine Wahl zwischen vegetarischen Gerichten und solchen mit Fleisch gibt. Um bei der Ernährung souverän entscheiden zu können, müssen Verbraucher noch besser aufgeklärt werden. Wichtig ist zudem eine höhere Wertschätzung, die sich auch ökonomisch bemerkbar machen muss. „Wir sind ganz klar gegen Preisdumping“, betont sie.

Das vollständige Positionspapier "Nachhaltiger Fleischkonsum - mit Ernährungskompetenzen für Gesundheit und Klima" finden sie hier.