Aaron Gellern ist der erste Ranger Ostwestfalens. Schon während seiner Lehre zum Forstwirt beim Regionalforstamt Hochstift in Porta Westfalica unterhielt Aaron sich gerne mit Spaziergängern über den Wald und war offen für deren Fragen.
Lehrgang auf Haus Düsse
Nach ein paar Jahren als Forstwirt begann er als Ranger im Nationalpark Eifel. Parallel dazu absolvierte der Ostwestfale auf Haus Düsse den Lehrgang zum geprüften Natur- und Landschaftspfleger der Landwirtschaftskammer. Nordrhein-Westfalen ist eines der wenigen Bundesländer, das diese Qualifikation anbietet.
Die Fortbildung richtet sich vor allem an Landwirte, Forstwirte oder Gärtner, deren Herz für den Naturschutz und seine Vermittlung schlägt. Aber auch Absolventen der anderen Grünen Berufe können zur Prüfung zugelassen werden. Voraussetzung sind mindestens drei Jahre Berufserfahrung.
„In den 640 Unterrichtsstunden des Vorbereitungslehrganges bekommen sie das Rüstzeug für ihre Leidenschaft vermittelt, um später in der Landschaftspflege oder als Ranger zu arbeiten“, sagt Ute Messerschmidt von der Landwirtschaftskammer NRW.
In der fast einjährigen Fortbildung lernen die Teilnehmer Grundlagen des Naturschutzes und der Landschaftspflege kennen. Sie lernen zu kartieren und zum Beispiel Streuobstwiesen zu pflegen. Sie vertiefen ihr Wissen in Ökologie und Biologie und lernen, dieses Wissen an Besuchergruppen weiterzugeben.
Auch die rechtlichen und betriebswirtschaftlichen Grundlagen des Naturschutzes gehören zum Stoff. Am Ende stehen schriftliche und praktische Prüfungen zu vier Schwerpunkten an. „Kommunikation sollte für einen kein Fremdwort sein und außerdem muss man bereit sein, selbstständig zu arbeiten“, empfiehlt Aaron.
Die Inhalte vermittelt die Natur- und Umweltschutzakademie NRW. Ihre Dozenten ergänzen ihr Programm durch zahlreiche Exkursionen. So besucht der Kurs zum Beispiel die Nationalparks der Umgebung.
Unterstützung bei den Kosten
Der Lehrgang kostet ungefähr 5500 €. Für die Prüfung wird eine Gebühr von rund 600 € erhoben. Hinzu kommen Kosten für die Unterbringung auf Haus Düsse. Bei Aaron hat das damals der Nationalpark Eifel getragen. Man kann sich aber auch durch das Aufstiegs-BAföG fördern lassen.
Die meisten der Absolventen arbeiten später als Ranger in Nationalparks oder entlang von Wanderwegen. Ute Messerschmidt sieht auch die Möglichkeit, bei GaLa-Baubetrieben oder anderen Institutionen zu arbeiten, die einen Schwerpunkt auf praktische Landschaftspflege und angewandten Naturschutz legen.
Wenn sich mindestens zwölf Teilnehmer anmelden, findet der Lehrgang statt. Das ist alle zwei bis drei Jahre der Fall. Der letzte Kurs war 2019. Laut Ute Messerschmidt werden in Zukunft mehr geprüfte Natur- und Landschaftspfleger gebraucht. In den vergangenen Jahren wurden zum Beispiel immer mehr Rangerstellen geschaffen. Außerdem verjüngt sich die Rangerzunft in Deutschland zurzeit.
Was Aaron als Manko seiner jetzigen Stelle sieht, ist die Bezahlung. In der Besoldungsstufe E6 des öffentlichen Dienstes verdient er gerade mal etwas mehr als ein ausgelernter Forstwirt. Seiner Meinung nach zu wenig, für die selbstständige Arbeit, die er täglich im Wald leistet.
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