Bei der einen ist es im Alter von elf Jahren soweit, bei dem anderen mit zwölf oder dreizehn: Wenn aus Kindern Jugendliche werden, ändern sich die Ansprüche an das eigene Zimmer. Wenn es soweit ist, rät Einrichtungsberaterin Elin Klumb vom „Kontor für Raumgestaltung“ in Drensteinfurt, zunächst eine Bestandsaufnahme zu machen.
Was hat sich bewährt?
„Gehen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind durchs Zimmer und überlegen Sie: Was hat sich bewährt, was nicht?“, schlägt Elin Klumb vor.
- Regal- oder Schubladentyp: Kam das Regal für die Spielsachen häufig zum Einsatz und braucht eventuell nur einen coolen Anstrich mit einer matten Kreidefarbe? Oder ist Ihr Kind vielleicht eher der „Schubladentyp“ und könnte gut eine Kommode mit passenden Einsätzen gebrauchen, um seine Sachen wegzusortieren?
- Möbel für Hobbys: Kommt der Basteltisch noch zum Einsatz, müsste aber vergrößert oder aufgebockt werden? Oder stapeln sich darauf seit Monaten nur noch Zeitschriften und Bücher?
- Richtige Aufteilung: Gefällt Ihrem Kind die Aufteilung des Kleiderschranks oder der Kommode? Falls nicht: Lässt sich die Einteilung ändern, indem beispielsweise drei Regalbretter einer Kleiderstange weichen? Oder soll ein neuer Schrank her?
- Passender Standort: Stehen die Möbel, die bleiben sollen, am richtigen Platz? Oder blockiert der Kleiderschrank die Ecke des Zimmers, in die die Nachmittagssonne scheint, und sollte lieber in eine schattige Ecke des Raums wandern?
In den Farben des Vereins
So banal es klingen mag: „Bei allen Überlegungen sollten Sie die Bedürfnisse Ihres Kindes im Blick haben – nicht Ihre eigenen“, rät Elin Klumb. Einrichtungstipps von Plattformen wie Pinterest und Instagram sind aus ihrer Sicht daher mit Vorsicht zu genießen. „Denn da werden Ihnen stylishe Lösungen vorgestellt, die mit den Bedürfnissen eines Jugendlichen häufig wenig gemein haben.“
Das bedeutet jedoch nicht, dass Eltern kein Mitspracherecht haben, wenn es um die Wahl der Möbel oder die Gestaltung der Wände geht. Dass die Erwachsenen wenig begeistert davon sind, wenn der Sohn sein Zimmer komplett mit dem Logo des Lieblingsfußballvereins übersäen möchte – dafür hat Elin Klumb großes Verständnis. Ihr Lösungsvorschlag: Nehmen Sie die Vereinsfarben in die Raumgestaltung auf. Bei einem FC Bayern-Fan könnte das bedeuten, das Bett mit den Bayernfarben einzurahmen, also die Wand im unteren Bereich blau zu streichen und mit einer roten schmalen Linie abzusetzen.
Gemütlicher Rückzugsort
Egal, ob Kind oder Jugendlicher: Aus Sicht von Elin Klumb sollte das eigene Zimmer ein Rückzugsort sein. Überlegen Sie, an welcher Stelle im Raum Ihr Sohn oder Ihre Tochter es sich gemütlich machen kann. „Das muss nicht zwangsläufig das Bett sein.“ Vielleicht haben Sie die Möglichkeit, ein kleines Sofa aufzustellen oder eine Ecke mit großen Kissen auf dem Boden auszulegen.
Eine andere Möglichkeit: Bauen Sie eine Sitzecke in das Bücherregal ein. So entsteht eine kleine Höhle (siehe Foto). Auch eine Hängeschaukel eignet sich gut als Rückzugsmöglichkeit. Sie kann bei Bedarf auf- und später wieder abgebaut werden. Der Platz sollte Ihrem Kind Schutz bieten. Besonders gemütlich ist es, wenn der Platz von der Tür nicht direkt einzusehen ist.
So sparen Sie Platz
Auch in großen Häusern können die Kinderzimmer eher klein ausfallen. Um Platz zu sparen, nennt Elin Klumb folgende Tipps:
- Überlegen Sie, ob Sie Möbel auslagern können. Gibt es im Flur vielleicht die Möglichkeit, einen Schrank aufzustellen? Benötigt Ihr Kind einen Schreibtisch im eigenen Zimmer oder gibt es zum Lernen einen anderen Ort im Haus?
- Der Platz unter einem Bett oder einer Kommode eignet sich hervorragend, um mithilfe von Rollbrettern beispielsweise Schuhe darunter verschwinden zu lassen. Die coolere Variante: Nehmen Sie ein ausgedientes Skateboard.
- Würde kaum noch Platz für Stauraum bleiben, wenn ein größeres Bett Einzug halten würde? Dann kombinieren Sie den Schlafbereich mit Aufbewahrungsmöglichkeiten. „Bei einer Kundin haben wir drei Kommoden so aufgestellt, dass wir darauf einen Rahmen für einen Lattenrost montieren konnten“, nennt Elin Klumb ein Beispiel. Mithilfe einer kurzen Leiter kann die junge Dame bequem ins Bett steigen.
- Auch Sitzmöbel wie Hocker oder eine Bank können Stauraum bieten.