Interview mit zwei Expertinnen

Vier Hennen für den Start in die Hobbyhühnerhaltung

Eier von eigenen Hühnern stehen hoch im Kurs. Die Haltung gelingt mit wenig Aufwand. Mit etwas Geduld lassen sich Hühner auch zähmen. Zwei Expertinnen beantworten wichtige Fragen für Neueinsteiger.

Wochenblatt: Rassehuhn oder Legehybride? Welches Huhn passt am besten zu einem Anfänger?

Wohlmuth-Meinicke/Kiehn: Rassehühner passen meist besser zu Anfängern, denn die Legehybriden sind ausschließlich auf Legeleistung gezüchtet. Rassehühner sind vielfältig und können entsprechend der eigenen Bedürfnisse ausgesucht werden. Sie unterscheiden sich deutlich in ihrem Temperament und Aussehen. Auch in den Eischalenfarben finden sich viele Variationen. Jeder wird eine passende Rasse finden.

Im Internet, von Privat oder beim Händler: Wo kauft man die Hühner am besten?

Kaufen Sie beim Züchter. Es gibt auch fahrende Händler, die verschiedene Verkaufsstellen haben. Dabei bieten sie aber vielleicht nicht alles selbst gezüchtete, sondern bei mehreren Züchtern zusammengesammelte Hühner an. Dann besteht die Gefahr von Infektionen, außerdem ist der Impfstatus unsicher.

Wer züchten will, sollte außerdem ganz genau hinsehen. Ein Beispiel: Eine Haube wie sie Seidenhühner aufweisen, ist bei vielen sehr beliebt. Man findet diese Haube teilweise auch bei Kreuzungen, wenn man dann aber mit diesen Tieren weiterzüchtet, tritt das gewünschte Merkmal aufgrund der Aufspaltung der Gene nicht mehr bei allen Nachkommen auf. Der Preis ist beim Züchter höher, aber das lohnt sich.

Woran erkennt der Laie denn einen guten Züchter?

Käufer sollten sich die Elterntiere ansehen können, zumindest durch ein Fenster. Abholungen an der Garage sind verdächtig. Der Auslauf sollte zumindest teilweise bewachsen sein und die ganze Anlage sauber und ordentlich erscheinen. Auch können Sie sich das Bestandsbuch zeigen lassen. Man muss sich Zeit nehmen, denn Züchter erzählen sehr gerne von ihren Tieren. Das sind ja auch wichtige Informationen für den Käufer. Einen guten Züchter erkennt man daran, dass er für Rückfragen zur Verfügung steht. Positiv ist auch, wenn dem Käufer etwas Futter mitgegeben wird, damit zum Stress des Umzugs nicht auch noch ein abrupter Futterwechsel erfolgen muss. Das Futter wird dann über einige Tage mit dem eigenen Futter verschnitten.

Wie beurteilt man, ob die Junghennen gesund ist?

Beobachten Sie das Tier, ob es munter mit den anderen mitläuft. Kranke Tiere sondern sich eher ab. Der Schnabel und die Augen müssen klar und ohne Schlieren und Auflagerungen sein. Kamm und der Kehllappen sollten tiefrot aussehen. Auf den Füßen dürfen keine schuppigen Auflagerungen zu erkennen sein. Ein glattes Federkleid sowie eine saubere Kloake runden das perfekte äußere Erscheinungsbild ab. Zusätzlich sollte man ein Huhn auch mal in die Hand nehmen und den Brustmuskel ertasten. Dafür ist allerdings etwas Erfahrung erforderlich und es ist Anfängern zu empfehlen jemanden dabei zu haben, der sich mit Hühnern auskennt.

In welchem Alter sollten die Hühner zugekauft werden?

Eine Rasse-Junghenne beginnt im Alter von sechs Monaten mit dem Legen. Am besten ist es, wenn die Küken zwischen Mitte April und Mitte Mai schlüpfen, dann legen sie nämlich noch im gleichen Jahr. Schlüpfen sie später im Jahr, beginnen sie erst im darauffolgenden Jahr mit der Legetätigkeit.

Wie viele Hennen sollten es sein – für die Bildung einer stabilen Herde und auch, um den Eierbedarf der Familie zu decken?

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