Bäuerinnenforum dlv

Vereinbarkeit von Betrieb und Familie: Kind oder Kuh?

Immer noch stehen Frauen vor der Entscheidung: Leite ich meinen Hof weiter, oder gründe ich eine Familie? Anregungen dazu wie beides gemeinsam gelingen kann lieferte das Bäuerinnenforum in Berlin.

Einen Hof führen, ein Kind bekommen und Mutter sein – ist das gleichzeitig möglich? „Es ist wie jonglieren mit fünf Bällen in der Luft“, meint Anne Dirksen. Sie referierte am vergangenen Freitag auf dem Bäuerinnenforum des Deutschen Landfrauenverbandes (dlv) in Berlin. „Doppelrollen sind immer besonders herausfordernd“, sagt die Leiterin des Fachbereichs Familie und Betrieb der Landwirtschaftskammer Niedersachsen.

Entweder, oder?

Das Thema der Veranstaltung „lautete Zukunft Land(wirtschaft): Auch eine Frage der Vereinbarkeit“. Viele Frauen im Saal diskutierten dazu aktiv mit, ebenso wie zahlreiche Teilnehmerinnen, die den Livestream verfolgten.

Die Studie „Frauen.Leben.Landwirtschaft“ hat ergeben, dass nur 11 % der Frauen einen landwirtschaftlichen Betrieb leiten. Ein Grund dafür sei eben auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Kinder bekommen ist für eine Frau nur dann möglich, wenn sich der Betrieb den Ausfall der Arbeitskraft leisten kann. „Es darf nicht sein, dass sich Frauen in der heutigen Zeit zwischen Betrieb und Kindern entscheiden müssen“, sagt Dirksen. Wie die Studie zeigt, arbeiten Frauen zum Beispiel während der Schwangerschaft oftmals ähnlich viel auf dem Hof, wie zuvor.

40 Stunden reichen nicht

Diese Eindrücke kann auch Cecilia Abel, Co-Betriebsleiterin des Ziegenhofs Ogrosen, aus dem Spreewald, bestätigen. Sie bekam vor etwa einem Jahr ihr erstes Kind und sagt heute: „Ich weiß nicht, ob ich das Ganze so noch einmal wiederholen...