Stromtarif: Worauf bei Wahl achten?

Regelmäßig den Stromanbieter zu wechseln, kann bares Geld sparen. Wir zeigen, worauf Sie bei der Wahl eines neuen Stromtarifs achten sollten.

Wer einen neuen Stromvertrag über ein Online-Vergleichsportal abschließen will, sollte laut Verbraucherzentrale folgende Punkte im ­Auge behalten:

  • Erstvertragslaufzeit: max. 12 Monate,
  • Preisbindung: Ist der Tarif nicht teurer, so schadet sie nicht. Preisgarantien oder -bindungen klammern häufig gesetzlich regulierte Preisbestandteile (Abgaben, Umlagen und Steuern) aus. In den vergangenen Jahren trieben genau sie den Strompreis nach oben. Abgaben und Umlagen machen rund 54 % des Strompreises aus.
  • Kündigungsfrist: max. 1 Monat;
  • Verlängerung: max. 1 Monat;
  • Tarife für Gewerbekunden werden häufig ab einem Verbrauch von mehr als 30  000 bzw. 50  000 kWh angeboten. Die Pflicht zur registrierenden Leistungsmessung besteht erst ab 100  000 kWh (siehe Text) und kann weitere Kostenersparnis bringen. Achtung beim Preisvergleich: Preise für Privatkunden werden brutto, die für Gewerbekunden in der Regel netto angezeigt.
  • Ein- oder Doppeltarifzähler: Wird in der Zeit von 22 bis 6 Uhr eine große Menge Strom verbraucht, kann sich ein Doppeltarifzähler rentieren. Im Vertrag erfolgt dann eine Preisunterscheidung zwischen Hoch- (HT) und Niedertarif (NT). Betriebe mit hohem Stromverbrauch oder Nachtspeicherheizungen wählen häufig diese Tarife.
  • Pakettarif: Deaktivieren Sie diesen Punkt in der Suchmaske. Diese Tarife können zwar günstiger sein als herkömmliche, abgerechnet wird aber nicht nach verbrauchter, sondern nach vertraglich vereinbarter Strommenge. Wird mehr verbraucht, fallen höhere Kosten an. Ein Minderverbrauch wird nicht berücksichtigt.
  • Bonuszahlungen: Vor allem bei Online-Wechselportalen gilt es, auf etwaig eingerechnete Bonuszahlungen (Neukunden- und Wechselboni oder Sofortrabatte) zu achten. Sie suggerieren einen deutlichen Preisvorteil im ersten Jahr. Im zweiten Jahr entfallen sie und der Arbeitspreis schlägt voll durch. Folglich sind die Kosten nach dem ersten Jahr deutlich höher. Weiterhin gilt es darauf zu achten, dass die Boni teilweise erst nach Erfüllung der Erstvertragsdauer gezahlt werden und bei einer Kündigung vor Ende entfallen.
  • Lassen Sie sich auch Tarife anzeigen, die nicht direkt über das Vergleichsportal abgeschlossen werden können.

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von Barbara Veer