Tipps aus dem Agrarbüro

Strategien im Umgang mit Bürokratie

Anke Schräder unterstützt rund 100 Landwirtsfamilien im Agrarbüro. Mit Masterplan und Meckerverbot meistert sie Bürokratiestress. Oder sie streift sich gedanklich einen Overall aus Sachlichkeit über.

Vorn werden Stiefmütterchen, Hundefutter und Reitstiefel verkauft. Hinten geht es um Stoffstrombilanzen, Agrardieselanträge und Ackerschlagkarteien. So kann Raiffeisen heute sein. Bei der Genossenschaft in der Region Steinfurter Land gibt es diesen Mix aus Landleben und Landwirtschaft. Anke Schräder arbeitet hinten. Im „Großraumbüro“ am Standort Ochtrup beißt sie sich durch Formulare und grübelt über Gesetzesvorgaben. Sie ist Dienstleisterin für landwirtschaftliche Betriebe, die einen Teil der vorgeschriebenen Dokumentationen und Anträge an sie auslagern. Anke Schräders Blick auf die Bürokratie in der Landwirtschaft hat sich durch fünf Jahre im Agrarbüro verändert. „Alle Vorgänge auf den Betrieben werden messbar gemacht und kontrolliert. Viele Vorgaben passen nicht in die betriebliche Wirklichkeit.“ Das kostet Nerven. Fünf Strategien helfen Anke Schräder dabei, den Bürokratiestress zu begrenzen.

1. Ran mit Plan

Rund 120 Haupt- und Nebenerwerbsbetriebe zählen zum Kundenstamm der 44-jährigen Industriekauffrau. Einige brauchen sporadisch Hilfe. Andere überlassen ihr die Pflege der Ackerschlagkartei oder das Ausfüllen von Anträgen. Momentan hat die Sachbearbeiterin Zeitdruck, weil viele Betriebe ihre Dünge­dokumentation fertigstellen müssen. Auch die Übergänge der Betriebe von einem Wirtschaftsjahr ins nächste sind kniffelig....