Digitaler Unfallatlas NRW

Straßenverkehr auf dem Land: Wo ist es am gefährlichsten?

Wo häufen sich Verkehrsunfälle? Wo gab es die meisten Verkehrstoten? Eine neue digitale Karte des Landes NRW zeigt besonders unfallträchtige Strecken im ländlichen Raum und bietet eine Reihe überraschender Einsichten.

Wer hätte das gedacht? Der Ort mit den meisten Verkehrsunfällen in Westfalen, bezogen auf die Bevölkerungszahl, ist nicht etwa eine Großstadt wie Dortmund, Münster oder Bielefeld, sondern: Borgholzhausen im Kreis Gütersloh. Für diese ländlich-kleinstädtische Kommune zählten die Statistiker des Landes NRW im Jahr 2019 pro 1000 Einwohner 7 Verkehrsunfälle, so viel wie nirgendwo sonst in NRW.

Am unteren Ende dieser Unfallstatistik für 2019, bezogen auf die jeweilige Einwohnerzahl, liegen die beiden lippischen Kommunen Schlangen und Leopoldshöhe. Dort ermittelten die Statistiker jeweils 1,8 Unfälle pro 1000 Einwohner (2019).

In absoluten Zahlen hingegen stechen in NRW die Städte Köln und Essen hervor. In Westfalen ist die Stadt Münster besonders unfallträchtig, gefolgt von Dortmund und Bielefeld. Die meisten Unfälle mit Fahrrad-Beteiligung ereignen sich in Westfalen auf dem Ludgeriplatz ( Kreisverkehr) in Münster sowie im Bereich Ravardistraße/Meckenemstraße in Bocholt, Kreis Borken.

NRW kommt später als andere Bundesländer

Auf welchen Straßen, Kreuzungen und Plätzen Land es 2019 zu Verkehrsunfällen gekommen ist, hat jetzt der für Statistik zuständige „Landesbetrieb Information und Technik NRW“ in einem digitalen, über das Internet abrufbaren Unfallatlas aufbereitet.

Dieser Unfallatlas wird seit drei Jahren von den Statistischen Ämtern des Bundes und einiger Länder bereitgestellt. Nordrhein-Westfalen hat nun als eines der letzten Bundesländer seine Daten für diesen Atlas aufbereitet. Die zugrunde liegenden Unfalldaten stammen aus der Statistik der Straßenverkehrsunfälle, die auf den Meldungen der Polizei basiert.

Wichtig zu wissen: Der Atlas enthält ausschließlich Unfälle mit Personenschäden. Verkehrsunfälle, bei denen "nur" Sachschäden entstanden, sind nicht verzeichnet.

Orte, Tote, Verletzte

Der Unfallatlas bietet einen Überblick über die Zahl der Unfälle nach Straßenabschnitten sowie nach einzelnen Unfallstellen. Mit wenigen Klicks können jeweils die Unfälle und Unfallorte mit Getöteten oder mit Personenschaden angezeigt werden. Auch die Beteiligung von PKW, Güter-KFZ, Motorrädern, Fahrrädern oder Fußgängern kann jeweils gefiltert und auf der Karte angezeigt werden.

Verkehrsunfälle mit tödlich Verunglückten ereigneten sich demnach 2019 besonders häufig auf den Autobahnen

  • A 31 bei Dorsten,
  • A 33 bei Paderborn und
  • A 2 zwischen Recklinghausen und Dortmund.

Gefährliche Strecken auf dem Land

Aber auch einige ländliche Verbindungsstrecken fielen als besonders unfallträchtig mit tödlich Verunglückten auf. Dabei handelt es sich um die Strecken zwischen

  • Schmallenberg und Neuastenberg (B 236),
  • Detmold und Bad Meinberg (B 239),
  • Willebadessen und Neuenheerse sowie
  • Iserlohn und Hemer (Westfalenstraße / Hauptstraße).

Hier ist der Unfallatlas zu finden

Der Unfallatlas kann über das Internet abgerufen und sowohl auf PCs als auch auf mobilen Geräten wie Smartphones oder Tablets genutzt werden. Die Darstellung passt sich automatisch dem verwendeten Gerät an. Die Anwendung „Unfallatlas” steht unter der Adresse https://unfallatlas.statistikportal.de kostenlos zur Verfügung.

Hier geht es direkt zum Bereich für das Land Nordrhein-Westfalen im Unfallatlas.

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