Störmede: Da geht was

Es gibt viele Dörfer mit engagierten Bürgern. Störmede im Kreis Soest ist ganz vorne dabei. Die Projekte reichen von der Wohnanlage auf einem alten Hof über einen Carekauf-Supermarkt und „Essen in Gemeinschaft“ bis zum Carsharing.

"Allengerechtes Wohnen“ – das ist kein Schreibfehler, sondern das Motto der Wohnanlage, die gerade auf der Fläche eines ehemaligen landwirtschaftlichen Betriebes in Störmede entstanden ist. „Allengerecht“, mit einem zweiten „l“ statt einem „t“. Denn nicht nur Senioren sollen sich hier wohlfühlen. Darauf legt Franz Pieper großen Wert. Der 67-Jährige ist Geschäftsführer der „Störmede baut GmbH“. Zehn Dorfbewohner gründeten das Unternehmen vor drei Jahren eigens, um das Wohnprojekt „Hof der Begegnung“ zu realisieren.

Carekauf-Supermarkt

Im Carekauf arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung. (Bildquelle: Bartscher)

Auch in puncto Lebensmittelmarkt haben die Störmeder für sie genau die richtige Lösung gefunden: Zunächst stand daher die Idee im Raum, eine Genossenschaft zu gründen, um einen eigenen Dorfladen ins Lebens zu rufen. Doch das wäre für alle Beteiligten mit einem finanziellen Risiko einhergegangen. Kurz vor der Gründung entstand dann der Kontakt zu Ini, der Initiative für Jugendhilfe, Bildung und Arbeit e. V.. In Lippstadt betrieb der Verein bereits in Kooperation mit Rewe einen sogenannten „Carekauf“-Supermarkt.

Das Inklusionsunternehmen beschäftigt sowohl Menschen mit als auch Menschen ohne Behinderung. Unterstützt wird das Konzept unter anderem von der Aktion Mensch und dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe. Ein solcher Markt befindet mittlerweile auch in Störmede auf dem Gelände eines ehemaligen Bauernhofs.

Kleine Busse für große Fahrten

Zwei Kleinbusse stehen im Rahmen des Carsharings zur Verfügung (Bildquelle: Bartscher)

Der Kita-Ausflug in die Nachbargemeinde, der Fahrservice für die Hochzeitsgesellschaft oder die Fahrt des Fanclubs zum Fußballspiel nach Stuttgart – für derartige Gelegenheiten steht in Störmede seit einem Jahr ein spezielles Carsharing-Angebot zur Verfügung: Wer registriert ist, kann sich einen E-Bus mit sieben Plätzen oder einen Kleinbus mit Dieselmotor mit neun Plätzen ausleihen. Die Grundgebühr beträgt 5 € pro Fahrt, die Kilometerpauschale liegt bei 30 Cent. Hinzu kommt die Mehrwertsteuer. Wer nicht selbst fahren kann, hat die Möglichkeit,einen ehrenamtlichen Fahrer zu buchen.

Gemeinsam schmeckt das Essen besser

Beim "Essen in Gemeinschaft" können die Gäste miteinander klönen. (Bildquelle: Bartscher)

Am ersten Mittwoch im Monat wird es mittags um 12 Uhr voll im Pfarrheim an der Klosterkirche. Denn dann lädt der Kulturring zum „Essen in Gemeinschaft“. Für 2,5 bzw. 5 € pro Person können die Gäste zwischen zwei Hauptgerichten wählen. Im Juni standen Stielmus­eintopf und dicke Bohnen mit Kartoffeln und Fleisch zur Auswahl. Dazu gibt es einen Nachtisch und Getränke. 30 bis 40 Personen nehmen meist an dieser Runde teil.

Mehr zu den Projekten in Störmede lesen Sie im Wochenblatt Folge 30.