Speed-Dating statt Wahlrhetorik

Die Landfrauen aus der niedersächsischen Grafschaft Bentheim und dem Emsland haben eine tolle Idee, um neugierig auf Politik zu machen. Sie organisierten ein politisches Speed-Dating mit fünf Kandidaten zur Bundestagswahl.

Die Landfrauen aus der niedersächsischen Grafschaft Bentheim und dem Emsland organisierten ein politisches Speed-Dating mit fünf Kandidaten zur Bundestagswahl. Eine tolle Idee, um Politiker und ihre Wahlprogramme, aber noch mehr den Politiker als Menschen kennenzulernen.

Das klassische Speed-Dating ist wie Flirten unter Zeitdruck. Innerhalb weniger Minuten müssen die Teilnehmer sich von der besten Seite zeigen und durch geschicktes Fragen herausfinden, ob die Chemie zum Gegenüber stimmt. Ist die Zeit vorbei, wechseln sie den Tisch und gehen zum nächsten möglichen Partner. Es beginnt eine neue Runde.

Politisch interessant


Die Landfrauen aus Niedersachsen nutzen die Methode für politische Zwecke. Sie luden fünf Kandidaten, die zurzeit im Bundes- und Landtag vertreten sind, ein. Für den Wahlkreis 31 Grafschaft Bentheim, Altkreis Lingen, Gemeinde Geeste, Stadt Meppen und Stadt Haselünne waren Albert Stegemann (CDU), Daniela De Ridder (SPD), Reinhard Prüllage (Die Grünen), Roberto Linguari (Die Linke) und Jens Beeck (FDP) beim politischen Speed-Dating dabei. Sie stellten sich den Fragen von 50 Landfrauen. Und die hatten sich für das besondere Date gut vorbereitet, indem sie Wahlprogramme der Parteien studierten und permanent die aktuelle Politik verfolgen. Außerdem stellten sie bei der Gelegenheit ganz persönliche Fragen.

Date mit zehn Landfrauen

Acht bis zehn Landfrauen saßen mit jeweils einem Politiker am Tisch und diskutierten. Nach 15 Minuten läutete eine Glocke, dann wechselten die Politiker zum nächsten Tisch. Nicht immer reichte die geplante Zeit, um den Diskussionsbedarf zu decken. In den Augen der Organisatorinnen hat das politische Speed-Date seinen Anspruch dennoch erfüllt. Denn zum einen geht es darum, die manchmal trockene Politik in aller Kürze zu potentiellen Wählern zu bringen, zum anderen geht es darum, zu sehen, welcher Mensch eigentlich zur Wahl steht. rk