Die Angebote sind verlockend: Fast alle Baumärkte und Discounter bieten jetzt Aufstell-Pools für den Garten an, meist mit einem Metallrohrgestell. Damit das Schwimmvergnügen von Dauer ist, brauchen Pool und Wasser Pflege. Je intensiver sie genutzt werden, desto mehr. Wir haben mit drei Poolbesitzern über ihre Erfahrungen gesprochen und Tipps gesammelt.
Den richtigen Platz finden
Standort: Der Pool sollte absolut eben und sonnig stehen. Nur so kommt das Wasser auf angenehme Temperaturen. Ungünstig ist ein Platz unter Bäumen. Zu viele Blätter machen der Filteranlage Stress.
Untergrund: Der Boden der Aufstellpools besteht ausschließlich aus Folie, durch die jede Unebenheit zu spüren ist. Die Grasnarbe darunter ist nach einer Badesaison dahin. Eine Möglichkeit: Die Grasnarbe entfernen, Sand auffüllen, verdichten und die Fläche glatt abziehen. Eine robuste Abdeckplane schützt die Unterseite des Pools.
Einstieg: Rein und raus ins Becken geht’s am besten mit einer Leiter. Bei Sicherheitsleitern ist die Außenseite hochklappbar. Teppich und Fußwanne am Einstieg halten den gröbsten Schmutz draußen.
Wasser marsch!
Fassungsvermögen: Unsere Pool-Besitzer haben Becken mit 4,50 bis 5,50 m Durchmesser in ihren Gärten installiert. Einfache Modelle kosten unter 300 €. Das Wasser ist zwischen 1 und 1,50 m tief. Damit fassen die Pools 16 bis 36 m3 Wasser. Bis zu einem Volumen von 50 m3 sind auch fest eingebaute Pools meist genehmigungsfrei.
Leitung oder Brunnen: Das Wasser im Pool sollte Trinkwasserqualität haben. Wer seinen Pool mit Wasser aus dem Hausbrunnen füllt, muss auf den Eisenwert achten. Liegt er über 0,02 mg/l, fällt das Eisen nach der Chlorierung aus und das Wasser verfärbt sich braun.
Befüllen: Mit dem Gartenschlauch braucht es bisweilen Tage bis der Pool voll ist. Einige Stadtwerke verleihen Standrohre inklusive Zähler. Mit ihnen lässt sich Wasser aus einem Hydranten zapfen.
Das Wasser pflegen
Filter: Zu den Poolsets gehört meist ein Kartuschenfilter. Seine Lamellen sind aber schnell verstopft. Wer den Filter nicht täglich auswaschen will, sollte einen Sandfilter mit Pumpe anschaffen und mit ihm das Wasser pro Tag zweimal komplett umwälzen. Je kleiner der Filter, desto länger dauert das. Ein sogenannter Skimmer saugt dazu das Oberflächenwasser ab. Sandfilter mit Pumpe gibt es ab etwa 200 € aufwärts, gebraucht günstiger. Den Sandfilter mindestens einmal pro Woche zurückspülen. Tipp: Den Sand durch Filterbälle ersetzen. Die flauschigen Textilkugeln lassen sich in der Waschmaschine reinigen und überwintern dann in einem Bettbezug. Filterbälle für etwa 15 € ersetzen 18 kg Filtersand.
Kescher und Sauger: Wer den Eintrag von Schmutz gering halten will, deckt den Pool nach jeder Benutzung ab. Straff gespannte Oberflächenkescher und Bodenkescher mit großem Netz helfen, Schmutz abzufischen. Der Boden lässt sich mit einem Nasssauger säubern. Alternativ einen Schlauch an den Skimmer anschließen.
Klar mit Chlor
pH-Wert und Chlor: Der pH-Wert sollte mindestens zwei bis drei Mal pro Woche geprüft werden. Der Zielwert liegt zwischen 7,2 und 7,4. Klare Empfehlung unserer Poolbesitzer ist ein Test-Set mit Reagenzbecher. Nach der Zugabe spezieller Tabletten sind pH- und Chlor-Wert der Wasserprobe auf einer Farbskala ablesbar. Nach Bedarf pH- (Schwefelsäure) oder pH+ (Natriumcarbonat) zugeben. Dann mit Granulat oder Tabs chloren. Zielwert: 0,3 bis 0,6 mg/l. Chlor tötet Algen. Kippt das Wasser trotzdem, dann hilft es meist, stärker zu chloren und den Filter in den Dauerbetrieb zu schicken. Mindestens 50 € kostet der Chemieeinsatz pro Saison.
Heizung: Solarmatten bringen nach Erfahrung unserer Poolbesitzer wenig Wärme ins Wasser.
Zurück ins Winterquartier
Wasser raus: Bei Aufstellpools muss das Wasser im Winter raus. In den Boden eingelassene Stahlwandpools brauchen dagegen dauerhaft Wasserdruck. Das Wasser mit einer Tauchpumpe herausbefördern. Wegen der Chlorung gilt es als Schmutzwasser. Dann das Bassin schrubben. Am Frontlader aufgehängt, lässt sich auch der Boden reinigen. Nach dem Trocknen den Pool und die gesäuberte Technik einlagern.
Löcher stopfen: Löcher lassen sich mit Flicksets für Pools schließen. Das funktioniert sogar unter Wasser.