Altes Handwerk

Sitzflächen flechten

David Schakau aus Rheda-Wiedenbrück wollte eigentlich Informatiker werden. Dann entschloss er sich, das Handwerk seiner Großeltern fortzuführen. Sein Flechtwerk ziert Gebrauchs- und Designermöbel.

Sorgfältig schiebt David Schakau den Rattanstreifen diagonal über die Sitzfläche des alten Sessels. Die „Schnur“ taucht unter einem schon befestigten Streifen ab und vor dem nächsten wieder auf. Stück für Stück entsteht ein „Wiener Geflecht“. Typisch für die bekannten Kaffeehausstühle und bis heute auf vielen Designermöbeln zu finden.

Die Rattanstreifen tauchen immer wieder oben auf, ohne dass David Schakau unter die Sitzfläche greift. „Das können nur wenige“, sagt der gelernte Tischler. Er hat es von seinen Großeltern, Elisabeth und Siegbert Bressel, gelernt. Genau dort in Rheda-Wiedenbrück, wo sie einst ihre Werkstatt aufbauten, ist er heute selbstständig. Oma schaut regelmäßig vorbei, seine Mutter wohnt nebenan. „Als Kind habe ich mir hier mein Taschengeld verdient“, erzählt der 34-Jährige.

In der Werkstatt

Den alten Sessel hat David Schakau auf einen niedrigen Tisch gehoben. In seinem Rücken lagert Rattan in unterschiedlichen Stärken. An den Wänden rundum stapelt sich weiteres Material, von Binsen bis zu Schnüren aus Papier. Die neue Sitzfläche wird den Kunden am Ende rund 210 € kosten.

Mit acht Jahren wagte sich David Schakau an seinen ersten Stuhl. Damals beschäftigten seine Großeltern ein Dutzend Mitarbeiter. Sie übernahmen Reparaturen,...