Mit kleinen Kindern im Haus macht ein Saugroboter keinen Sinn – dachte ich lange. Schließlich liegt bei uns immer etwas auf dem Boden. Seien es Duplo-Steine, Socken oder Pixi-Bücher.
Von Freunden ausgeliehen
Als Freunde uns begeistert von ihrem Roboter erzählten, liehen wir uns das Gerät für einen Tag aus. Wenig später hatten auch wir einen kleinen Helfer. Sicher: Ohne aufzuräumen funktioniert es nicht, egal wie fortschrittlich die Hinderniserkennung des Roboters ist. Manchmal hilft das, im Chaos des Familienalltags aber auch Prioritäten zu setzen: Wir müssen jetzt den Boden freiräumen, damit der Roboter fahren kann. Dabei sind alle Familienmitglieder gefragt. Hat der Roboter seinen Job erledigt, sieht es bei uns aus, als hätten wir eine Haushaltshilfe eingestellt – für einen kurzen Moment zumindest.
Chaos im Wohnzimmer stört nicht
Manchmal reicht es auch, nur eine Schneise freizuräumen, beispielsweise von der Ladestation zum Esstisch. Ist beim Mittagessen mal wieder die Hälfte auf dem Boden gelandet, ziehe ich die Stühle zur Seite und gebe dem Roboter per App den Befehl, nur um den Tisch herum zu saugen und zu wischen. Das Spielzeug im Wohnzimmer behindert ihn nicht. Ich kann in der Zeit schon mit meinen Kindern ein Buch lesen.
Die Wischfunktion taugt nichts?
Die Saugleistung führender Roboter ist mittlerweile beeindruckend. Für die Wischfunktion bekommen die Geräte in Tests immer wieder Schelte, weil sie beispielsweise eingetrocknete Senfreste nicht entfernen können. Stimmt. Auch in unserem Test konnte keines der Geräte eingetrocknete Marmelade vollständig entfernen. Frische Soßenspritzer verschwinden jedoch ganz wunderbar. Wir würden daher ein Gerät mit Wischfunktion empfehlen.
Vorsicht ist bei Echtholzböden geboten. Bei hochwertigen Modellen lässt sich zwar einstellen, wie viel Wasser aus dem Tank auf das Wischtuch tropft. Sollte der Roboter sich jedoch festfahren, bleibt er mit seinem nassen Lappen auf einer Stelle stehen.
Drei Dinge, die Sie über Saug- und Wischroboter wissen sollten
Geräuschpegel: Die Roboter unterscheiden sich stark in ihrer Lautstärke. Vergleichsweise leise in unserem Test arbeiteten der „11S Max“ von eufy sowie der „S5 Max“ von Roborock. Der „Conga 5090“ von Cecotec hingegen ist recht laut, ebenso der „Deebot Ozmo T8 Aivi“ sobald die vibrierende Wischplatte installiert ist. Wer den Roboter nicht nur fahren lassen möchte, wenn er unterwegs ist, sollte beim Kauf darauf achten.
Dunkle Böden schwierig: Schwarze Böden erkennen Roboter häufig fälschlicherweise als Abgründe, sodass sie nicht darauf fahren. Im Test hat sich der Wischroboter von iRobot anfangs je nach Lichtverhältnissen nicht in alle Bereiche der Küche gewagt.
Völlig automatisch?: Die Staubbehälter der Roboter sind vergleichsweise klein und müssen spätestens nach dem dritten Reinigungsgang geleert werden. Ganz arbeitslos werden Sie also nicht. Auch die Filter und Bürsten müssen Sie regelmäßig reinigen. Aber es gibt auch einen Vorteil der kleinen, durchsichtigen Staubbehälter: „Verschlucktes“ Spielzeug lässt sich leicht wieder herausfischen.
Mit oder ohne App?
Mit Blick auf die Navigation durch den Raum gibt es zwei Arten von Robotern:
Fernbedienung: Die einen lassen sich über eine Fernbedienung steuern. Sie reinigen den Raum in der Regel, indem sie ihn im Chaosprinzip durchqueren. Der Vorteil dieser Modelle: Sie sind bereits ab etwa 150 € erhältlich und müssen nicht ins WLAN eingebunden werden. Wer einen Roboter sucht, der den gröbsten Dreck einsammelt, liegt hiermit richtig: Der Nachteil: Gerade bei großen Wohnflächen und verwinkelten Räumen erreicht der Roboter in einem Reinigungsgang meist nicht alle Stellen. Per Fernbedienung lassen sich jedoch auch Reinigungszeiten programmieren.
App: Die andere Variante lässt sich über eine App steuern. Dazu müssen Sie den Roboter in Ihr WLAN einbinden. Klingt kompliziert, ist in der Regel aber in wenigen Minuten erledigt. Per Smartphone können Sie so einfach nur Teilbereiche reinigen lassen oder Sperrzonen einrichten. Der Bedienkomfort ist damit erheblich höher. Aus Datenschutzsicht sind die meisten Roboter-Apps jedoch fragwürdig.
Wir haben sieben Saug- und Wischroboter im Praxistest geprüft: