Sensen unter Strom

Akkus werden immer leistungsstärker. Mittlerweile versorgen sie zahlreiche Gartengeräte mit Energie. Doch eignen sie sich auch für Motorsensen? Wir haben vier Modelle unter die Lupe genommen.



Schwierige Stellen im Garten erreichen und mähen. Und das ganz ohne Lärm, Abgase oder ein störendes Kabel. Dies versprechen die Anbieter von Akku-Motorsensen. Doch halten die elektrischen Sensen ihr Versprechen? Oder führt kein Weg an herkömmlichen Motorsensen mit Benzinmotor vorbei? Wir haben vier Akku-Motorsensen unter Praxisbedingungen getestet:

  • Stihl FSA 85
  • Husqvarna 536 LiR
  • Dolmar AT-3624
  • Hitachi CG36DL

Ruhige Vertreter

Einen deutlichen Vorteil haben die Akku-Motorsensen im Vergleich zu den Benzin-Modellen: Sie sind leiser. Der Motor macht kaum Geräusche und der Nutzer hört fast nur das Surren des Schneidkopfes.


Auch vibrieren die Akku-Motorsensen nicht so stark. So lässt sich mit ihnen länger arbeiten als mit den Benzinern. Dies ist vor allem für schwächere und ältere Nutzer interessant. Kleine Bereiche an überwucherten Stellen und Plätze in Hof und Garten, die schwer zu erreichen sind, lassen sich mit einer Akku-Motorsense fast lautlos und kraftsparend mähen.


Meist genügt ein einfacher Knopfdruck, um die Geräte zu starten. Ein mehrmaliges Anziehen wie bei den Geräten mit Benzinmotor ist nicht nötig. Von Vorteil ist außerdem, dass keine Abgase entstehen. Auch muss der Nutzer die Tanks über die Wintermonate nicht leeren wie bei den älteren Benzingeräten.

Klein, aber oho

Von den vier Geräten zeigt sich die Unscheinbarste als eine der Besten. Die Stihl FSA 85 wirkt mit ihrem Rundgriff und ihrer Länge von 1,6 m wie ein großer Rasentrimmer. Doch sie beißt richtig zu und lässt sie sich weder von hohem Gras und Brennnesseln noch kleineren Sträuchern aufhalten.

Ebenso bissig ist die 536 LiR von Husqvarna. Mit Doppelhandgriff und einem Tragegestell lässt sich diese Motorsense besser führen. Zwar haben beide nur eine geringe Vibration, doch auf Dauer kann einem bei der FSA 85 der Arm lahm werden. Das Gerät von Stihl kann man mal eben nehmen, um kurz etwas zu mähen. Die Sense von Husqvarna eignet sich für längere Arbeiten.

Deutlich weniger Leistung bringen die Sensen von Dolmar und Hitachi. Sie schneiden beide nur Gras und bekommen Probleme bei krautigen Material. Beide Geräte sind auch länger als die Modelle von Stihl und Husqvarna und daher etwas unhandlicher. Bei der CG36DL von Hitachi hat man Probleme, sie vernünftig ins Tragegestell einzuhängen.

Auch schneiden bei Hitachi und Dolmar die Akkus nicht gut ab. Nach fast 15 Minuten intensiven Mähens ist bei beiden Schluss. Also eher nichts für längere Einsätze. Außer man hat mehrere Akkus zur Verfügung.

Die Tester sind sich einig, dass die vier Geräte für den Profi-Bereich nicht geeignet sind. Für den Haus- und Hofgebrauch lohnen sie sich aber. Sie sind schnell einsatzbereit und lassen sich mit wenig Vibration und Lärm und ganz ohne Abgase führen. So lautet das Fazit: Für kleinere Einsätze eine echte Alternative zu den Benzinen. Patrick Otte

Mehr zu den Geräten und dem Test lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des Wochenblattes 36/2014.